Molekularer "Wackelpudding" verbessert Wundheilung
Flüssiger Verband wird unter UV-Licht fest
Die molekulare Version des „Wackelpuddings“ soll künftig als Wundverband eingesetzt werden. Forscher der University of Wisconsin haben aus modifizierter Gelatine und Kunststoff einen Verband entwickelt, der auf der Haut fest wird. Im Verband befinden sich Moleküle und Zellen, die verletztes Gewebe heilen.
Nach Angaben des Entwicklers John Kao wachsen Körperzellen im Inneren eines dreidimensionalen Gerüsts, das neben Nährstoffen auch Proteine und andere lebenswichtige Moleküle enthält. Diese Moleküle interagieren mit den Zellen und senden diesen Signale, ihre Aktivität sowie ihr Wachstum bzw. ihre Regeneration zu steuern. Aber, so Kao, eine Schädigung des Gerüsts könne auch die zelluläre Aktivität negativ beeinflussen. Bei einer Verletzung, sei es ein Schnitt, eine Verbrennung oder ein Bruch, wird die molekulare Unterstützung für die Zellen zerstört, die Zellen werden funktionslos. „Bei einer Behandlung dieser Verletzungen muss das Gerüst, wo Zellen und Moleküle zusammenarbeiten, wieder aufgebaut werden“, erklärte Kao. Die meisten Verbände würden aber lediglich die Wunde abdecken.
Kaos Verband ist eine synthetische Version der selben Struktur, die Zellen zum Wachstum und ihre Funktionserhaltung benötigen. Der Verband kann neue Zellen, Moleküle und selbst Medikamentenbestandteile enthalten, die zur Heilung benötigt werden. „Bei der Methode wird die natürliche Umgebung der Zellen nachgeahmt“, so Kao. Anders als bei herkömmlichen Verbänden muss dieser nicht in Form geschnitten werden, Ärzte gießen die Flüssigkeit über die verletzte Stelle. An Ort und Stelle wird die Substanz unter UV-Licht fest. Da der Verband hochporös ist, kann er auch überflüssige Flüssigkeit absorbieren. Kao ließ sich seinen „heilenden Wackelpudding“ bereits patentieren.
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