Frühtest für Darmkrebs viel versprechend
Untersuchung des Stuhls auf MCM2-Molekül in Zellen
Ein neuer Test soll Krebs frühzeitig erkennen, indem im Stuhl Anzeichen der Erkrankung registriert werden. Die ersten Testergebnisse bei Darmkrebs präsentierten britische Forscher auf einer Konferenz des Cancer Research UK . Laut Ron Laskey, Direktor der Medical Research Council (MRC) Cancer Cell Unit, könnte der Test auch bei Brust-, Blasen-, Lungen und Gebärmutterhalskrebs aussagekräftige Ergebnisse liefern. Der Test soll sich durch seine Schnelligkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen, heißt es in einem Bericht der BBC.
Gerade bei Darmkrebs käme der Früherkennung eine große Rolle zu. „Wird Darmkrebs frühzeitig erkannt, ist er in der großen Mehrheit der Fälle behandelbar“, erklärte Laskey. Zum Zeitpunkt der Diagnose hat sich die Erkrankung aber zumeist schon im Körper ausgebreitet. Eine Möglichkeit der Darmkrebs-Diagnose ist es, die Darmauskleidung direkt zu untersuchen, die andere den Stuhl zu untersuchen. Der Stuhl ist laut Laskey nichts anderes als eine fertige Darmzellen-Probe, da Zellen von der Darmverkleidung in den Stuhl abgehen.
Laskeys Team testete die Zellen auf die Anwesenheit des Moleküls MCM2. Das Molekül spielt bei der Produktion neuer DNA eine Rolle und ist nur vorhanden, wenn sich die Zellen aktiv teilen. Gesunde Darmzellen enthalten kein MCM2, wohl aber kanzeröse und präkanzeröse Zellen, die sich häufig unkontrolliert teilen und deren MCM2-Gehalt typischerweise hoch ist. Bei einer Patientengruppe von 40 Personen testeten 37 auf MCM2 positiv, währenddessen das Molekül bei keinem der gesunden Probanden nachgewiesen werden konnte. Untersuchungen an einem größeren Patienten-Sample sollen nun folgen. Verlaufen weitere Studien erfolgreich, könnte die Stuhl-Untersuchung in Kombination mit Darmuntersuchungen als Präventivmaßnahme eingesetzt werden.
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