Gewöhnliche Schmerzmittel gegen Alzheimer-Plaques
Ibuprofen und Naproxen binden an Eiweißablagerungen und lösen sie auf
Gewöhnliche Schmerzmittel wie Naproxen und Ibuprofen können möglicherweise Alzheimer-Plaques auflösen. Diese Eiweißablagerungen im Gehirn sind Ursache für den geistigen Abbau von Alzheimer-Patienten. Die gewöhnlichen Schmerzmittel binden sich an die Plaques. Bestehende scheinen sie aufzulösen und die Bildung neuer zu verhindern, berichten Forscher der University of California /Los Angeles (UCLA)in der Fachzeitschrift „Neuroscience“.
Das Team unter der Leitung von Jorge R. Barrio entnahm von der Krankheit befallene Gehirnproben und versetzte diese mit den Schmerzmitteln und einem chemischen Marker, der die Plaques mit einem grünen Farbstoff sichtbar macht. In zusätzlichen Studien zeigte sich, dass sich die Schmerzmittel an synthetische Plaques banden, diese tatsächliche auflösten und die Bildung neuer Plaques verhinderten. Die Experten vermuten, dass die amyloiden Plaques, die mit dem Marker gemessen werden können, die Zellfunktion zerstören und Gehirnzellen abtöten. Dies führt bei den Patienten zu Verwirrungszuständen und zum fortschreitenden Gedächtnisverlust.
Die Entdeckung der US-Forscher könnte erklären, warum Patienten, die jahrelang Schmerzmittel einnehmen, ein geringes Risiko besitzen, Alzheimer zu entwickeln. Im nächsten Schritt wollen Barrio und sein Kollege Gary Small, Psychiater an der UCLA, die Medikamente in klinischen Studien bei Alzheimer-Patienten testen. „Die Entdeckung der Schmerzkiller-Interaktion mit den Eiweißablagerungen bietet auch die Möglichkeit, effizientere Medikamente zur Zerstörung der Plaques zu entwickeln“, erklärt Barrio. Die USA geben jährlich 100 Mrd. Dollar für die Behandlung der Krankheit aus.
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