Rauchen erhöht Risiko für Hirnblutung
Eine Schachtel pro Tag verdoppelt die Gefahr
Forscher der Universität Münster haben in Kooperation mit Wissenschaftlern der Harvard Medical School in Boston einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Hirnblutungen nachgewiesen. Demnach haben Menschen, die mehr als eine Schachtel Zigaretten am Tag rauchen, ein gut doppelt so hohes Risiko, einen durch Hirnblutung ausgelösten Schlaganfall zu erleiden, wie Nichtraucher. Dass Raucher ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko haben, ist bereits seit langem bekannt. Dies konnte aber bislang nur für die häufigste Form des Schlaganfalls, den so genannten Hirninfarkt, nachgewiesen werden. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Stroke publiziert.
Die neuen Erkenntnisse sind das Ergebnis einer Datenauswertung der „Physicians’ Health Study“. In der US-Studie wurde im Zeitraum zwischen 1982 und 2002 der Gesundheitszustand von über 22.000 Ärzten beobachtet. Im Vergleich zu den Nichtrauchern hatten jene Ärzte, die bis zu einer Schachtel Zigaretten pro Tag rauchten, ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hirnblutung. Bei mehr als einer Schachtel täglich erhöhte sich das Risiko gegenüber Nichtrauchern sogar um das 2,1-Fache.
Beim Vergleich der beiden Formen der Hirnblutung stellte sich nach Angaben des Studienleiters Klaus Berger vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM) folgendes heraus: Die Gefahr des Rauchens für eine so genannte Subarachnoidalblutung, eine Blutung im Raum zwischen Hirnoberfläche und Schädel, ist mit einer 3,6-fachen Erhöhung des Risikos sogar noch deutlich ausgeprägter als für die Blutungen in das Hirngewebe. Neben Nichtrauchern sind der Untersuchung zufolge auch Ex-Raucher weniger gefährdet, einen Schlaganfall zu erleiden. Nicht nachgewiesen werden konnte aber, wie schnell sich das Risiko nach dem Rauchverzicht reduziert.
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