Lichtsignal macht Moleküle zu Krebskillern
Aktivierung erst in der Tumorzelle
Das Arsenal der medizinischen Wissenschaft enthält Wirksubstanzen, die die Erbinformation (DNA) der Krebszellen beeinflussen. Derartige Mittel schädigen aber gleichzeitig häufig nicht kanzeröse Zellen. Wissenschaftler versuchen daher Substanzen zu entwickeln, die auf Kommando in Anwesenheit der Krebszellen aktiviert werden. Forscher unter der Leitung der Chemikerin Karen Brewer von der Virginia Tech University haben auf dem Jahrestreffen der American Chemical Society eine neue Molekül-Klasse präsentiert, die eine schonende Therapie bei Tumoren ermöglicht. Das Molekül greift demnach nur erkrankte Zellen an. Die Ausbreitung von Metastasen wird verhindert.
Laut Brewer kann der Molekülklasse signalisiert werden, sich an die DNA der erkrankten Zelle zu heften und deren Replikation zu verhindern. „Der Molekül-Komplex ist so lange nicht giftig, bis er ein Lichtsignal erhält“, erklärt Brewer. Erst mit Licht wirkt der Komplex toxisch und greift die erkrankte DNA an. Versuche an Testkulturen unter dem Mikroskop hätten bereits gezeigt, dass die speziell gefertigten Moleküle die Zellen in Anwesenheit von Licht zerstören.
Den Forschern ist es gelungen, die Moleküle an die gewünschte Stelle zu bringen. Aktiviert durch Lichtimpulse durchdringen sie das Gewebe. Bislang war für derartige Methoden Sauerstoff erforderlich. Dieser wird aber in Krebszellen rasch verbraucht und der gesamte Tumor konnte nicht zerstört werden. Das neue Verfahren kommt ohne Sauerstoff aus. Die Forscher haben bereits über die Virginia Tech Intellectual Properties Inc. um ein Patent angesucht. Die Lizenz an der Technologie hält das Carilion Biomedical Institute of Roanoke/Virginia.
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