Wachstumsfaktor wirkt bei Parkinson

GDNF-Spritze ins Gehirn lindert Symptome – Weitere Studien noch nötig

Forscher des britischen berichten von ersten Erfolgen einer neuartigen Parkinson-Behandlung. Dabei wird ein natürlicher Wachstumsfaktor direkt in das Hirn von Patienten gespritzt. Versuche an bislang fünf Probanden verliefen „sehr vielversprechend“, die Symptome konnten deutlich gelindert werden. Umfangreichere Studien sind den Angaben der Neurologen zufolge noch nötig. In den nächsten fünf bis zehn Jahren könnte die Alternative zum herkömmlich eingesetzten L-Dopa weitgehend verfügbar sein. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt Nature Medicine publiziert.

Wissenschaftler unter der Leitung von Steven Gill spritzten den Patienten über einen Zeitraum von 18 Monaten den Wachstumsfaktor GDNF (Glia Derived Neurotrophic Factor) täglich ins Gehirn. Bei motorischen Tests schnitten die Patienten um 39 Prozent und bei Tests zur Bewältigung des Alltags um 61 Prozent besser ab als vor der GDNF-Therapie, berichtet die BBC. PET-Scans zeigten zudem, dass im Gehirn der Parkinson-Patienten wieder mehr vom Botenstoff Dopamin lagerte. Es ist bekannt, dass bei Parkinson-Patienten absterbende Nervenzellen zu einem Dopamin-Mangel führen. Der Mangel führt zum charakteristischen Zittern der Hände und zur Versteifung des Oberkörpers. Nebenerscheinungen waren nach Angaben der BBC auch nach einem Jahr der Behandlung nicht ersichtlich.

„Die Studie hatte nur das Ziel, die Sicherheit der Behandlung zu überprüfen. Die GDNF-Dosis war daher sehr gering, führte aber dennoch zu einer bemerkenswerten Verbesserung“, erklärt Gill. Man könne sich vorstellen, später GDNF nicht mehr täglich zu spritzen, sondern genetisch veränderte Hirnstammzellen direkt im Gehirn der Parkinson-Patienten produzieren zu lassen.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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