Steife Aorta deutet auf hohes Schlaganfallrisiko hin
Zusammenhang unabhängig von anderen Faktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck
Französische Forscher haben erstmals eine steife Hauptschlagader mit einem tödlichen Hirnschlag in Verbindung gebracht, unabhängig von anderen Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Demnach haben Menschen mit einer steifen Hauptschlagader ein besonders hohes Schlaganfallrisiko. Zu diesem Schluss kommt das Team unter der Leitung von Stephane Laurent vom Europäischen Krankenhaus George Pompidou in Paris im Fachmagazin Stroke.
Die Aorta (Hauptschlagader) leitet das Blut vom Herzen zu allen Körperteilen. Umwelt- und genetische Faktoren sowie der Alterungsprozess verringern die Elastizität der Arterienwände. Die erhöhte Steifheit führt zu einem erhöhten Blutdruck. Die französischen Forscher beobachteten über einen Zeitraum von rund acht Jahren 1.715 Patienten mit leichtem Bluthochdruck aber ohne Anzeichen einer Herzerkrankung. Bei jedem Patienten war bis zu einem gewissen Grad eine Steifheit der Arterien ausgeprägt. Im Untersuchungszeitraum starben 157 Patienten, 25 davon an einem Hirnschlag.
Nach der Analyse der Daten zeigte sich, dass deren Hauptschlagadern besonders steif waren. Der Zusammenhang zwischen der Steifheit der Aorta und dem Hirnschlagrisiko blieb selbst unter Anbetracht der Risikofaktoren Alter, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes, Rauchen oder Bluthochdruck bestehen. Noch ist nicht geklärt, ob eine steife Aorta ursächlich einen Hirnschlag auslösen kann. Umfassende klinische Studien sollen zeigen, ob bludrucksenkende Medikamente, die die Steifheit der Arterien verringern, einen Hirnschlag-bedingten Tod verhindern können.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://stroke.ahajournals.org http://www.americanheart.org/presenter.jhtml?identifier=3010626Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…