Ergebnisqualität zählt – QMK-Forschungsprojekt legt Abschlussbericht vor
Nach dreijähriger Forschungsarbeit hat das Forschungsprojekt Qualitätsmodell Krankenhaus (QMK) seinen Abschlussbericht vorgelegt. Zentrale Botschaft: Auch für den Bereich der Inneren Medizin ist es möglich, Indikatoren und Messinstrumente zur Bewertung der Ergebnisqualität im Krankenhaus zu entwickeln. QMK wurde vom Wissenschaftlichen Institut der AOK zusammen mit der Ludwig-Maximilian-Universität (München) und der Harvard Medical School (Boston) durchgeführt. Gemeinsame Träger waren der AOK-Bundesverband und die privaten Klinikengruppen Asklepios und HELIOS.
QMK hat für den bislang noch wenig erforschten Bereich der Qualitätssicherung für die Innere Medizin im Krankenhaus Indikatoren und Messverfahren der Ergebnisbewertung entwickelt. Dabei wurden im Rahmen eines umfassenden Ansatzes nicht nur Mediziner und Pflegekräfte, sondern auch Patienten und Nachbehandler in die Ergebnisbewertung einbezogen. 26 deutsche Kliniken waren über drei Jahre beteiligt an der Entwicklung und Testung des Verfahrens. Fachliche Anerkennung hat QMK bereits im Jahr 2002 durch die Verleihung des Medvantis-Forschungspreis erhalten.
Für viele, so Mitautor und WIdO-Forschungsbereichsleiter Henner Schellschmidt, stelle sich im Zuge der DRG-Einführung die Frage nach den Auswirkungen auf die Qualität der Versorgung. Insbesondere die Ergebnisqualität sei von Interesse, denn die Ergebnisse einer Behandlung seien letztlich entscheidend für den Patienten. Qualitätsaktivitäten in Deutschland würden sich aber zur Zeit eher an der Dokumentation und Bewertung von Strukturen und Prozessen orientieren. Ergebnismessung sei demgegenüber ein noch auszubauender Bereich. Hier setze QMK mit seinem Ansatz an.
QMK, so die Einschätzung der Forscher, ist es gelungen, Methoden einer validen Ergebnismessung sowie Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung entsprechender Verfahren in Deutschland aufzuzeigen. QMK schließe mit seinem Konzept unmittelbar an vergleichbare Aktivitäten in den USA und anderen führenden Ländern im Bereich der Qualitätsforschung an. QMK hat sich auf Leitindikationen der Inneren Medizin konzentriert, so z.B. auf Herzerkrankungen und Herzinfarkt, Asthma, Lungenentzündung, Diabetes oder Schlaganfall.
Der vorgelegte Abschlussbericht dokumentiert den gesamten Verlauf des Projektes und fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen. Zusammenfassende Schlussfolgerungen geben differenzierte Hinweise auf die Weiter-entwicklungsmöglichkeiten des QMK-Ansatzes für die ergebnisorientierte Qualitätsmessung in Deutschland. Ein umfangreicher Anhang gibt Einblick in die Materialien und Methoden.
Der Bericht ist ab sofort über das WIdO und die Träger zu beziehen.
S. Schneeweiß, A. Eichenlaub, H. Schellschmidt, M. Wildner: Qualitätsmodell Krankenhaus (QMK) – Ergebnis-Messung in der stationären Versorgung, Abschlussbericht, Bonn 2003, ISBN 3-922093- 29-9, ca. 350 Seiten, Preis 16,50 Euro.
Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Str. 1
53177 Bonn
Tel.: 02 28/84 33 93
Fax: 02 28/84 31 44
Email: wido@wido.bv.aok.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…