Einfacher Bluttest hilft bei Früherkennung von Prostatakrebs
Bayer HealthCare unterstützt Saarländische Prostata-Kampagne
Wird bei Krebsvorsorgeuntersuchungen für Männer ein verbesserter Bluttest eingesetzt, steigt die Zahl der frühzeitig erkannten Prostatakrebserkrankungen. Damit kann die Überlebensrate verbessert werden. Der cPSA-Test von Bayer HealthCare kann so Patienten und Ärzten mehr Sicherheit geben.
Zu diesem Ergebnis kam Professor Dr. Dr. Wolfgang Herrmann, Leiter des Klinisch-Chemischen Zentrallabors der Universitätsklinik Homburg/Saar, im Rahmen der Saarländischen Prostata-Kampagne. Wie er kürzlich auf einer Presse-Konferenz in Saarbrücken ausführte, sei der cPSA-Test besser geeignet, Nichterkrankte zu erkennen (höhere Spezifität), und empfindlicher (größere Sensitivität) als die herkömmlichen PSA-Tests. Deshalb sei er von größerem prädiktiven Wert. Nach Schätzungen von Professor Dr. Michael Stöckle, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universität des Saarlandes, Homburg, führe die PSA-Testung als sinnvolle Ergänzung zur Tastuntersuchung durch den Urologen dazu, dass Tumore etwa drei bis vier Jahre früher entdeckt werden. Dann befänden sie sich zu 70 Prozent in einem Stadium, wo sie noch organbegrenzt sind. Die Heilungschancen seien dadurch deutlich erhöht.
Bei der Saarländischen Prostata-Kampagne, einer Aktion der Universitätskliniken des Saarlandes und des Arbeitskreises der saarländischen Betriebskrankenkassen, nahmen mehr als 5.000 Teilnehmer an der kostenlosen Blutuntersuchung teil, berichtete Helmut Schuh, Sprecher des Arbeitskreises der saarländischen Betriebskrankenkassen, in Saarbrücken.
Prostatakrebs ist mittlerweile die häufigste tumorbedingte Todesursache der männlichen Bevölkerung. Die jährliche Neuerkrankungsrate liegt in Deutschland bei etwa 32.000, die Gesamtzahl der erkrankten Behandlungsfälle bei rund 700.000 Patienten. In Deutschland starben 2001 ca. 12.000 Männer an einem Tumor der Prostata. Werden die oft langsam wachsenden Tumore früh genug erkannt, kann der Patient rechtzeitig behandelt werden, und die Überlebenschancen steigen.
Die Vorsorgeuntersuchung stützt sich heute immer noch in erster Linie auf die rektale Tastuntersuchung durch den Urologen. Zusätzlich kann ein Bluttest zur Bestimmung des sogenannten Prostata spezifischen Antigens (PSA) im Blut durchgeführt werden. Ergibt sich bei diesen Voruntersuchungen ein Krebsverdacht, entnimmt der Arzt in der Regel eine Gewebeprobe (Biopsie), um Gewissheit zu haben.
Bei der Interpretation der PSA-Werte ist wichtig zu beachten, welcher PSA-Wert gemessen wird. Das Gesamt-PSA (auch total PSA bzw. tPSA genannt) setzt sich nämlich aus dem freien PSA (fPSA) und dem komplexierten PSA (cPSA) zusammen. Das fPSA tritt allerdings auch bei gutartigen Erkrankungen, wie sie in höherem Lebensalter bei vielen Männern vorliegen, in höheren relativen Konzentrationen auf, so dass die Messung in diesen Fällen zu falsch-positiven Ergebnissen und damit zu einer unnötigen Beunruhigung des Patienten bzw. zu einer vielleicht vermeidbaren Biopsie führen kann. Das komplexierte PSA dagegen ist insbesondere bei Tumorerkrankungen der Prostata in höheren Anteilen vorhanden.
Bisher nutzen nur wenige Männer die Vorsorgeuntersuchungen. Sogar ab dem 45. Lebensjahr sind es lediglich zwölf Prozent. Wegen der mangelnden Vorsorge wird der Tumor oft erst diagnostiziert, wenn er Beschwerden verursacht und schon Metastasen gebildet hat.
Aber es gibt Hoffnung auf ein Umdenken, auch bei den Krankenkassen, die den PSA-Test bisher nur bei begründetem Verdacht auf einen Tumor und zur Beobachtung eines vorhandenen Tumors (Monitoring) erstatten. Wie Staatssekretär Josef Hecken in Saarbrücken berichtete, hat der Bundesrat auf Antrag des Saarlandes am 14. März die Bundesregierung aufgefordert, „den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen zu veranlassen, die PSA-Testung als Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung in die Richtlinien über die Früherkennung von Krebserkrankungen aufzunehmen“. Der flächendeckende Einsatz der PSA-Testung als Vorsorgeuntersuchung habe in den USA innerhalb von zehn Jahren zu einer wesentlichen Verringerung der durch Prostatakarzinome bedingten Todesfälle geführt. Auf Deutschland bezogen würde dies nach Auffassung des Bundesrats bedeuten, „dass jährlich bis zu 4.000 Todesfälle – und damit auch das mit der Erkrankungen einhergehende Leid – vermieden werden könnten“. Hecken betonte, dass vor der PSA-Testung eine umfassende Aufklärung des Patienten stehen müsse. Die PSA-Testung gehöre in die Hand des Urologen und ersetze nicht die rektale Untersuchung, sondern solle in Kombination mit ihr durchgeführt werden.
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