Posttraumatisches Stresssyndrom erhöht Herzinfarktrisiko
Wahrscheinlichkeit steigt um das Sechsfache
Das posttraumatische Stresssyndrom erhöht das Risiko einer Herzerkrankung. Eine Studie der New York Academy of Medicine hat nachgewiesen, dass ein Trauma die Wahrscheinlichkeit eines Herzanfall um das Sechsfache steigern kann. Der leitende Wissenschaftler Joseph Boscarino analysierte 12 Studien, an denen 50.000 Personen teilnahmen, die Katastrophen in Städten, Krieg, Kindermissbrauch oder sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren. Das Risiko erhöhte sich bei jenen Teilnehmern, die zusätzlich unter Angstgefühlen und Depressionen litten.
Anhand einer Studie mit Vietnam-Veteranen stellte Boscarino seinen Forschungsansatz dar. Für diese Studie wurden 2.490 Männer 17 Jahre nach ihren Kampfeinsätzen untersucht. Es zeigte sich, dass 54 an einem posttraumatischen Stresssyndrom (PTSD) litten. Bei 30 Soldaten wurden mittels Elektrokardiogramm Hinweise auf einen Herzinfarkt gefunden. Laut BBC wies Boscarino nach, dass sieben Prozent der Teilnehmer mit PTSD einen Herzanfall erlitten hatten. Bei der Gruppe ohne PTSD war es nur ein Prozent. Faktoren wie Lebensstil, Rauchen, Drogenmissbrauch, Alter, Rasse, Lebensstandard und Persönlichkeit wurden ebenfalls berücksichtigt.
Zu den Symptomen eines posttraumatischen Stresssyndroms gehören peinigende Erinnerungen, quälende Albträume und ein beständiges Festhalten an dem Ereignis. Betroffene werden hypervigilant. Sie sind übermäßig wachsam oder werden ängstlich, wenn sie etwas an das ursprüngliche Ereignis erinnert. Psychiater behandeln diese Patienten mit Kognitionstherapie, die ermöglichen kann, die Erinnerungen loszulassen. Entscheidend dabei ist eine frühe Behandlung. Laut dem Psychiater Jim Bolton vom St Helier Hospital in London gibt es Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg, die heute noch an PTSD leiden.
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