Chemikalien können männliche Säuglinge schädigen
Negative Auswirkungen der Phthalate direkt nachgewiesen
Chemikalien, die in zahlreichen Produkten enthalten sind, die täglich im Gebrauch sind, können die Entwicklung der männlichen Fortpflanzungsorgane schädigen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Rochester gekommen. Phthalate werden bei der Produktion von Plastik, Gleitmitteln und Lösungsmitteln eingesetzt. Sie sind in Kosmetikprodukten, medizinischer Ausrüstung, Spielzeug, Farben und Verpackungen enthalten. Der Kontakt mit diesen Chemikalien steht laut Studie mit einem höheren Risiko von genitalen Missbildungen in Zusammenhang. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin Environmental Health Perspectives veröffentlicht.
Frühere Studienprojekte mit Tieren hatten laut BBC nahe gelegt, dass Phthalate die Entwicklung der Fortpflanzungsorgane durch eine Störung der Hormonwerte schädigen. Bis jetzt waren Beweise für eine ähnliche Auswirkung auf den Menschen nicht in ausreichendem Maß vorgelegen. Die Wissenschafter untersuchten 134 Jungen. Frauen, in deren Blut sich größere Mengen von mit Phthalate in Zusammenhang stehenden Chemikalien befanden, eher Jungen mit Missbildungen im Genitalbereich zur Welt brachten. Zu diesen Anomalien gehörten hochstehende oder kleine Hoden, kleine Penisse oder eine geringere als normale Distanz zwischen den Genitalien und dem Anus. Es waren keine außerordentlich großen Mengen der Chemikalien für eine Schädigung erforderlich. Anomalien wurden bei Frauen gefunden, die Mengen der Chemikalien ausgesetzt waren, die unter jenen lagen, die bei einem Viertel der amerikanischen nachgewiesen werden können.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…