Nach dem Rückruf von Lipobay strengere Zulassungsregeln für Medikamente gefordert.

Kritik am „Quasi-Informationsmonopol der Pharmaindustrie“

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, Klaus Kirschner (SPD), fordert strengere Vorgaben für die Zulassung von Arzneimitteln als Konsequenz aus den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Medikament Lipobay der Firma Bayer. „Die Zulassungsverfahren für Langzeit-Therapien müssen verschärft, Langzeit-Studien müssen zwingend vorgeschrieben werden“, schreibt Kirschner in einem Beitrag für die Wochenzeitung DIE ZEIT, den er gemeinsam mit Peter Schwoerer vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Baden-Württemberg verfasst hat.

Außerdem wollen Kirschner und Schwoerer den Kenntnisstand von Ärzten und Medizinstudenten über die Wirkungsweise von Medikamenten verbessern. Dafür müssten die Approbationsordnung für Ärzte und die Weiterbildungsordnung für Fachärzte geändert werden. Arzneimittelherstellern solle untersagt werden, Medikamente mit Preisnachlässen an Klinikapotheken abzugeben. Der Fall Lipobay, so Schwoerer und Kirschner, zeige „die Folgen des Quasi-Informationsmonopols der Pharmaindustrie“.

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Elke Bunse ots

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