Gesundheitspolitische Vorteile im "Doppelpack": Patienten besser versorgt, Klinikkassen entlastet
- Die Software „meditrace“ der Knowledge Intelligence AG bringt Patienten wesentlich genauere Diagnosen und Kliniken Budgetvorteile in zweistelliger Millionenhöhe
- Die Ergebnisse der weltweit ersten klinischen Studie zur mobilen Dokumentation von Patientendaten zeigen: „meditrace“ ist ein Schritt zur „elektronischen Patientenakte“
- Prof. Dr. Axel Ekkernkamp: „Mobile Dokumentation muss obligatorisch werden!“
„Zu Chancen und Möglichkeiten der mobilen Patientendaten-Erfassung fragen Sie Ihren Klinik-Controller oder die Knowledge Intelligence AG“ – so oder ähnlich könnte man den sattsam bekannten Hinweis aus der Medikamentenwerbung angesichts neuester Studienergebnisse umformulieren. Die weltweit erste klinische Studie zur mobilen Dokumentation von Patientendaten, deren erste Resultate im Mai anlässlich des Deutschen Ärzteforums in Berlin vorgestellt wurden und die jetzt in vollem Umfang vorliegt, bescheinigt nämlich der mobilen Patientendaten-Dokumentation entscheidende Vorteile – und zwar sowohl für die Patienten wie auch für die Kliniken.
Bei der prospektiven Studie, die unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Ekkernkamp im Frühjahr 2001 über zwölf Wochen hinweg am Berliner Unfallkrankenhaus durchgeführt wurde, kam die Software „meditrace“ zum Einsatz, die von dem auf mobile Lösungen spezialisierten Kölner Software- und Beratungsunternehmen Knowledge Intelligence AG (KI AG) entwickelt wurde. Die Ergebnisse der Studie dokumentieren zwei Hauptvorteile der mobilen Dokumentation: Zum einen können im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren Diagnosen genauer, detaillierter und schneller gestellt und gleichzeitig erheblich mehr Nebendiagnosen ermittelt werden, was die Qualität der Behandlung der Patienten wesentlich verbessern hilft; zum anderen erhöhen sich durch die umfassendere Dokumentation die Kostenerstattungen der Krankenkassen an die Kliniken.
So lässt sich anhand der Studie eine durchschnittliche Verdreifachung der Zahl der erfassten Nebendiagnosen je Patient feststellen: Mit der „meditrace“-Anwendung lag beispielsweise bei den Patienten einer chirurgischen Normalstation die Zahl der ermittelten Nebendiagnosen jeweils bei über neun, während normalerweise schon ein Wert von zwei bis drei als „gut“ erachtet wird. Doch nicht nur quantitativ, auch qualitativ verzeichnet die Studie deutliche Verbesserungen für die Patienten: Außer jenen Patientendaten, die oftmals schon heute digital vorliegen (zum Beispiel Röntgenbilder oder Laborberichte), können nun endlich auch die Daten der Verlaufsdokumentation elektronisch erfasst werden. „Der in der Gesundheitspolitik seit langem diskutierten ,elektronischen Patientenakte’ kommt die Medizinwelt durch unser Verfahren wieder einen Schritt näher“, betont Dirk Buschmann, Gründer und Vorstand der Knowledge Intelligence AG.
Wie die Studienergebnisse ferner belegen, kommt der mobilen Patientendaten-Dokumentation auch in finanzieller Hinsicht eine erhebliche Bedeutung zu: Eine höhere Nebendiagnosen-Anzahl führt nämlich zu einer Erhöhung der Erstattungsbeträge, die die Kliniken von den Krankenkassen erhalten. Gemäß dem Krankenhaus-Entgeltsystem DRG (Diagnosis Related Groups) richtet sich die Höhe der Kostenerstattung nach dem so genannten „Kostengewicht“ – die „meditrace“-Studie hat nun ergeben, dass mit mobiler Dokumentation das „Kostengewicht“ im Schnitt um über ein Drittel (genau: um 35 Prozent) ansteigt. „Bei einem Basisfallpreis von beispielsweise 4.000 Mark bedeutet dies einen finanziellen Vorteil in Höhe von 1.400 Mark“, nennt Dirk Buschmann ein anschauliches Exempel, das sich hochrechnen lässt: „Für ein mittleres Krankenhaus mit 350 Betten und etwa 10.000 Patienten ergibt sich hier rein rechnerisch ein jährliches Budgetplus von 14 Millionen Mark – die Deckelung der Budgets einmal außer Acht gelassen.“
Was die technische Seite der KI-Lösung angeht, so bewährte sich im Verlauf der Studie die Kombination der „meditrace“-Software (http://www.meditrace.de/) mit mobilen Kleincomputern (PDA = Personal Digital Assistent) des Herstellers Psion, dessen gesamte Produktpalette „meditrace“ unterstützt. Krankheitssymptome, ärztliche Befunde und verordnete Therapien können sekundenschnell durch Antippen des berührungssensitiven Bildschirms erfasst und bei Bedarf per GSM-Mobilfunk, Funk-LAN oder Infrarot direkt an einen zentralen Server übermittelt werden. „Schon in Kürze werden wir auch ,meditrace’-Versionen für die PDA-Geräte anderer Hersteller anbieten können“, erklärt KI-Entwicklungsvorstand Dr. Harald Puhl.
Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin und verantwortlicher Leiter der Studie, prognostiziert ein starkes Anwachsen des Bedarfs an mobilen Dokumentationssystemen: „Wie uns die Entwicklung in den USA heute zeigt, wird sich auch hierzulande schon in wenigen Jahren keine Klinik den Verzicht auf eine mobile Patientendaten-Dokumentation wirtschaftlich mehr leisten können.“ Nachdem die technische Machbarkeit wie auch die Abrechnungsrelevanz durch die „meditrace“-Einsatzstudie nachgewiesen worden seien, komme es jetzt darauf an, entsprechende Lösungen in die bestehenden Krankenhausinformations- und -kommunikationssysteme einzubinden, so Prof. Dr. Ekkernkamp.
Der Chirurg Dr. Christoph Bischoff-Everding, anerkannter Fachmann für Klinik-Controlling und bei KPMG Consulting in Berlin im Bereich Beratung von Krankenhäusern tätig, ergänzt: „Viele Krankenhäuser haben in Bezug auf eine effiziente Dokumentation großen Nachholbedarf. Mit der Einführung neuer Controlling-Mechanismen müssen Ärzte motiviert werden, die erforderlichen Daten nicht nur aus medizinischen, sondern auch aus Controlling-Gründen zu erfassen. Systeme wie ,meditrace’ erleichtern diese Tätigkeit deutlich und bringen damit Vorteile sowohl für die ärztliche wie auch für die administrative Seite im Krankenhaus.“
Die Kölner KI AG hat „meditrace“ im Rahmen ihres Geschäftsbereichs „KI mobile“ entwickelt. „Wir freuen uns auch deshalb über die Ergebnisse der Studie, weil damit nun auch im Umfeld komplexester Prozesse belegt werden konnte, was wir bei unseren anderen Anwendungen außerhalb des Gesundheitsbereichs stets sehr viel leichter nachweisen konnten: Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen“, erklärt KI-Vorstand Buschmann abschließend. KI entwickelt unter anderem mobile Lösungen für Versicherungsgesellschaften und Marktforschungsinstitute sowie für Unternehmen verschiedenster Branchen, die über einen Außendienst verfügen.
Die Knowledge Intelligence AG (KI AG) wurde 1999 gegründet. Das Startup-Unternehmen mit Firmensitzen in Köln und Darmstadt entwickelt innovative mobile Anwendungen, die in unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden – zum Beispiel im Versicherungs-Außendienst, in der Marktforschung und im Gesundheitswesen. So konnte mit Hilfe der mobilen KI-Lösungen im Frühjahr 2001 die weltweit erste klinische Studie zur mobilen Dokumentation von Patientendaten mit großem Erfolg an zwei Berliner Krankenhäusern durchgeführt werden. Außer mobilen Anwendungen („KI mobile“) entwickelt die KI AG IT-Highend Solutions („KI solutions“) und bietet Beratungsleistungen in den Bereichen Business Intelligence und E-Business („KI consulting“) an. Zu den KI-Kunden zählen unter anderem die DaimlerChrysler AG, die Deutsche Post AG, die Hypovereinsbank und die MTU Friedrichshafen.
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