Nichtinvasive Zelltherapie
Das wissenschaftliche Arsenal an Mitteln und Instrumenten zur Behandlung von Krebs wird beständig erweitert. Nun wurde mit der Entwicklung eines medizinischen Geräts zur wirksamen Elektroporation eine weitere Waffe hinzugefügt.
Elektroporation ist eine Methode, um polare Moleküle, wie Medikamente im Rahmen einer Chemotherapie oder auch DNA-Moleküle, mittels kleiner Zugänge (Poren) in der Zellmembran in das Innere einer Wirtszelle zu bringen. Bei diesem Vorgang wird die Zellmembran vorübergehend durch elektrische Impulse aufgerissen und verschließt sich wieder kurz nachdem die polaren Moleküle eindringen konnten.
Das neu entwickelte Endovac-Gerät für die Elektroporation von intraluminalem Gewebe ermöglicht eine zielgenaue Abgabe therapeutischer Gene und Medikamente. Endovac wurde so konzipiert, dass es einfach auf einen Endoskop- oder Laparoskopkopf gesetzt werden kann. Es besteht aus einem Hohlraum mit einem Paar paralleler, planarer Makroelektroden, mit denen mehrere Kubikzentimeter Gewebe durch einen einzelnen Impuls elektroporiert werden können. Dieses Gerät kann auch zur transdermalen Verabreichung von Medikamenten oder Genen mittels Nadelelektroden aus Silizium eingesetzt werden. Es wurden weit reichende Untersuchungen und Tests durchgeführt, um die Parameter bei der Elektroporation zu untersuchen, zu denen der Zelleintritt der Moleküle und die optimalen Impulsarten gehören. Nur so kann die Elektroporation möglichst effektiv gestaltet werden.
Derzeit kommen in der Krebstherapie drei Anwendungsarten einzeln oder in Kombination miteinander zum Einsatz: Chemotherapie, Radiotherapie und Chirurgie. Das Endovac-Gerät ermöglicht eine Gentherapie auf endoskopischem Weg, die den Ort eines Tumors direkt erreicht. Somit steht ein Mittel für minimal invasive Techniken bei der Behandlung von Krebs zur Verfügung. Weiterhin wird auf diese Weise eine zielgerichtete Elektroporation an der nötigen Aufnahmestelle möglich, wodurch die wirksame Gentherapie unterstützt wird.
Das Gerät befindet sich noch in der Prototypenphase und muss erst am Menschen getestet werden. Dennoch besitzt es das Potenzial für eine verlässliche Option bei der Krebsbehandlung und auch bei erkrankten Organen, die endoskopisch erreichbar sind.
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