Ultraschnelles Verfahren für die medizinische Diagnostik
Deutlich verbesserte Einblicke in den menschlichen Körper lassen sich mit der so genannten parallelen Kernspintomographie erzielen. Dieses neue, ultraschnelle Verfahren soll künftig die Sicherheit medizinischer Diagnosen weiter erhöhen. Außerdem ist seine Anwendung für die Patienten angenehmer, weil die Messzeiten kürzer sind.
Derzeit müssen die Patienten bei bestimmten kernspintomographischen Untersuchungen eine halbe Stunde in der „Röhre“ des Geräts liegen bleiben. Mit dem neuen Verfahren lässt sich diese Zeit schon jetzt halbieren. In Zukunft soll den Prognosen zufolge sogar eine Reduktion der Untersuchungszeit um den Faktor 5 bis 10 möglich sein.
Die parallele Kernspintomographie steht im Mittelpunkt der internationalen Tagung „First Würzburg Workshop on Parallel MR Imaging: Basics and Clinical Applications“, die vom 7. bis 10. November im Fürstensaal der Würzburger Residenz stattfindet. Veranstalter ist das Physikalische Institut der Universität, das an die 130 Teilnehmer aus aller Welt erwartet.
Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmer in die Grundlagen dieses neuen Forschungsgebietes eingeführt. Sie bekommen aber auch hoch aktuelle klinische Forschungsergebnisse vorgestellt. Zum Beispiel gibt es Filme vom schlagenden Herzen zu sehen, die mit der parallelen Kernspintomographie produziert wurden. Möglich sind hier bereits Verfahren, die 20 bis 30 Bilder pro Sekunde liefern. Im Film dargestellt wird auch die Schluckbewegung des Menschen in Echtzeit.
Dazu der Würzburger Biophysiker Peter Jakob: „Insgesamt werden die höheren Bildraten zu einer verbesserten und vollständigen Erfassung der zu untersuchenden Organe genutzt werden. Die verkürzten Untersuchungszeiten werden den Patientenkomfort erheblich erhöhen und gleichzeitig einen größeren Durchsatz an Patienten erlauben. Zu guter Letzt könnten die verringerten Kosten dieser neuen Untersuchungsmethoden dann auch zu einer verstärkten Akzeptanz der Kernspintomographie bei den Gesundheitskassen führen.“
Laut Jakob wird sich die Forschung und Entwicklung im Bereich der parallelen Kernspintomographie künftig dort abspielen, wo sich eine hohe Messgeschwindigkeit signifikant auswirkt: am Herzen, der Lunge, den inneren Organen, bei dynamischen und quantitativen Untersuchungen sowie bei der Untersuchung der Blutgefäße (Angiographie).
Weitere Informationen: PD Dr. Peter M. Jakob, T (0931) 888-5109, Fax (0931) 888-5851,E-Mail:peja@physik.uni-wuerzburg.de
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