Wissenslotsen im Meer von medizinischer Information
Das Wissensnetzwerk evidence.de bereitet Gesundheitsthemen im Internet zielgruppengerecht auf. Die neueste Leitlinie zur Vermeidung des Dekubitus ist auch für Pflegende relevant
Eine aufwändige Studie mit 72 Lehrpraxen der Universität Witten/Herdecke zum Thema „neue Wege der Wissensvermittlung“ bestätigte bereits im Sommer 2001: Mediziner werden in Zukunft immer mehr zu netzbasierten und multimedialen Lernwerkzeugen greifen, um aus der Flut von Informationen das herauszufiltern, was für sie und ihre Patienten relevant ist. Bisher nutzen Ärzte im Wesentlichen noch die traditionellen Medien wie Fachzeitschriften, Gespräche im Kollegenkreis oder Qualitätszirkel. Elektronische Medien spielen bei der Weiterbildung eher eine untergeordnete Rolle. 49 Prozent schätzen die Effizienz des Internet für die Fortbildung als gering ein.
Damit sich das in Zukunft ändert, bietet Evidence.de ein medizinisches Wissensportal mit systematisch aufgearbeiteten Leitlinien zu ausgewählten Gesundheitsthemen für die medizinischen Professionen.
Es soll in der Flut von mehr oder weniger seriösen Informations- und Fortbildungsangeboten zum Thema Gesundheit im Internet zu wirklich relevantem und verständlich aufbereitetem Wissen verhelfen.
„Relevant“ bedeutet: Wissen, auf dem neusten Stand der Forschung, aufbereitet für die ärztliche Praxis. „Relevant“ bedeutet auch: Alles Wissen, das Nutzer bei evidence.de finden ist „geprüftes Wissen“, erklärt Projektinitiator Dr. Martin Butzlaff. Und: Es wird laufend aktualisiert. „Wir sehen uns als Lotsen durch die Informationsflut“, betont Butzlaff.
Die ersten Leitlinien wurden 1999 publiziert, zwei der Themen wurden seitdem bereits überarbeitet, sodass jetzt aktuelle Empfehlungen zu „Herzinsuffizienz“, „Demenz“, „Harnwegsinfekt“ und „Früherkennung des Dickdarmkrebses“ abrufbar sind.
Seit heute steht nun auch die fünfte Leitlinie im Netz; zu einem Thema, das vor allem in einer alternden Gesellschaft immer größere Bedeutung gewinnt: Dekubitus, das Wundliegen von Langzeitkranken und älteren Menschen. Eine Million Menschen sind davon allein in Deutschland betroffen, Tendenz steigend. Bisher ist der Dekubitus schlecht therapierbar. Doch in Zukunft soll es durch die in Zusammenarbeit mit dem Wittener Institut für Pflegewissenschaft und den Wuppertaler Kliniken entwickelten Leitlinien von evidence.de möglich sein, wirksamer gegen den Dekubitus vorzugehen; Ärzte, Pflegende und Angehörige können auf die gleiche Wissensbasis zugreifen.
Das fünfköpfige Ärzteteam des Wissensnetzwerkes möchte bis Ende nächsten Jahres weitere 16 Leitlinien online publizieren. Darunter finden sich so verbreitete Leiden wie Rückenschmerzen, Mittelohrentzündung bei Kindern und Gallensteine.
Kontakt: Dr. Martin Butzlaff, Tel.: 02302/926-714
butzlaff@evidence.de
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Weitere Informationen:
http://www.evidence.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
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