Neue Dimension der bildgebenden Diagnostik

Zwei solcher mit modernster Technologie ausgestatteter Magnet-Resoanz-Tomographen erlauben unter anderem Untersuchungen am schlagenden Herzen

Eine neue Dimension der bildgebenden Diagnostik wurde soeben am Universitätsklinikum Münster (UKM)eingeläutet. Am Dienstag (4. Dezember 2001) erfolgte die offizielle Übergabe eines mit einer Gesamtinvestition in Höhe von acht Millionen Mark errichteten hochmodernen Zentrums für Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) an das Institut für Klinische Radiologie. Zwei mit modernster Technologie ausgestattete Magnet-Resonanz-Tomographen wurden in einen eigens für diese Zwecke geschaffenen Neubau auf dem Flachdachbereich der Ebene 03 des Zentralklinikums installiert, der nach neuesten Erkenntnissen des Krankenhausbaus erstellt wurde.

Als 1987 einer der ersten MR-Tomographen der Bundesrepublik in Münster installiert wurde, war die Vorstellung mit starken Magnetfeldern in Kombination mit Hochfrequenzimpulsen Bilder vom menschlichen Körper zu erzeugen für die Medizin neu. Keiner hat seinerzeit die Impulse vorausgesehen, die diese neuen bildgebenden Verfahren in der Medizin setzen würden. Seit diesem Zeitpunkt nimmt das Institut für Klinische Radiologie des UKM eine Spitzenreiterrolle in der Forschung auf dem Gebiet in Deutschland ein. Durch den Neubau wurde eine unmittelbare Anbindung des MR-Zentrums an das Institut für Klinische Radiologie geschaffen.

Bei der auch als Kernspintomographie bezeichneten Magnet-Resonanz-Tomographie werden Hochfrequenzimpulse zur Bildgebung eingesetzt, die unabgeschirmt jeglichen Funkverkehr in mehreren Kilometern Umkreis stören würden. Daher war es bisher unmöglich, Fenster in Untersuchungsräume hineinzubringen, da hierdurch die Hochfrequenz in die Umgebung abgegeben würde. Mit einer aufwendigen Technik ist es bei dem nun in Betrieb genommenen Neubau gelungen, dieses Problem zu lösen. Die Untersuchungsräume sind hell und lichtdurchflutet. Der Blick nach draußen nimmt den Patienten die gelegentlich mit der Untersuchung verbundene Platzangst. Unterstützt wird dies durch die extreme Kurzbauweise der Untersuchungsgeräte, so dass die Patienten bei den meisten Untersuchungen die Enge der Geräte nicht spüren.

Die neuartige Technologie der Geräte wird es ermöglichen, völlig neuartige Untersuchungen nicht nur am Gehirn oder am Körperstamm durchzuführen, sondern auch am schlagenden
Herzen, wie Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie betont. Eine völlig neuartige Computertechnologie und ein hochwertiges Meßsystem ermöglichen auch die Funktionsdiagnostik des Gehirns, so dass die Reaktion von Patienten auf Bewegungen oder visuelle Reize im Bild sichtbar gemacht werden können. Hierdurch werden der neurologischen Diagnostik neue Wege erschlossen. Die Räumlichkeiten sind so erstellt worden, dass auch narkotisierte Patienten und Schwerstkranke in den Geräten untersucht werden können. Hierzu ist ein spezieller Anästhesie-Arbeitsplatz mit eingerichtet worden.

Die vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW Münster gesteuerte Baumaßnahme, mit deren Durchführung das Architekturbüro Dr.-Ing. Michael Ludes beauftragt worden war, begann im März dieses Jahres. Am 10. Oktober konnte das Institut für Klinische Radiologie bereits mit dem Probebetrieb der zwei Geräte beginnen. Auf die jetzt erfolgte Übergabe an die Nutzer wird noch eine offizielle Einweihung des neuen Zentrums folgen, und zwar im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums, das für den 6. Februar 2002 geplant ist

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Jutta Reising idw

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