Robotersystem zur Implantation künstlicher Zähne


Einladung zur Pressekonferenz
– Film- und Phototermin –

Mit „RoboDent“ neue Zähne an einem Tag
Demonstration des weltweit ersten Robotersystems
zur Implantation von künstlichen Zähnen

Montag, 26. März 2001, 11.00 Uhr Charité, Campus Virchow-Klinikum
Augustenburger Platz 1, 13 353 Berlin
7. Stock im Verwaltungshochhaus

Teilnehmer:

  • Professor Jürgen Bier, „Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie“ (MKG) der Charité
  • Professor Tim Lüth, MKG, Fachgebiet Robotik
  • Thomas Jaberg, „Straumann Holding“, Schweiz
  • Dagmar Kabot und Hans-Joachim Metzlaff, die beiden ersten, mit dem System behandelten Patienten

An der „Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie“ der Charité mit ihrem Fachgebiet Navigation und Robotik ist von der Arbeitsgruppe der Professoren Jürgen Bier und Tim Lüth ein neues Roboter-System ("RoboDent") zur planungsgenauen Implantation von künstlichen Zähnen entwickelt worden. Es erlaubt erstmals, dass Patienten nach dem Setzen von Implantaten sofort mit Zähnen, Brücken oder Prothesen versorgt werden. Das System ist nicht nur für

Zahnkliniken, sondern für jeden mit Implantationen befassten Zahnarzt geeignet, also für Zehntausende in Deutschland in der Praxis tätige Spezialisten. Damit gelangen die Techniken der Navigation und Robotik von der hochspezialisierten Klinik in die Praxis des Zahnarztes. Der Umgang mit dem System kann vom Anwender innerhalb von fünf Minuten (!) erlernt werden.

RoboDent besteht (neben einigen Zusatzgeräten) aus einem handelsüblichen PC mit Monitor sowie einem kleinen Navigationsgerät, das auf Handstücke, wie sie der Zahnarzt benutzt, aufgesetzt wird.
Voraussetzung für die Versorgung mit Zahnimplantaten für eine sichere Befestigung von Kronen, Brücken oder Prothesen mit Hilfe von RoboDent ist der Kieferabdruck des Patienten und eine Röntgenaufnahme (Computertomographie, CT) seines Kiefers. Aus den CT-Daten ermittelt die Software von RoboDent die optimale Bohrrichtung für die Implantation(en). Außerdem begrenzt die Software die Bohrtiefe in den Kiefer derart, dass der dort liegende Nerv nicht verletzt wird.

Das RoboDent-System überwindet damit die grundsätzliche Unfähigkeit des Menschen (auch des Zaharztes) zur exakten Bewegung eines Bohrers im dreidimensionalen Raum, um etwa drei Löcher achsenparallel zu bohren. Mit RoboDent kann nun jeder Zahnarzt hochpräzise (bis auf einen halben Millimeter genau) seine Implantatplanung auf den Kiefer seines Patienten übertragen, weil er erstmals exakt freihändig im dreidimensionalen Raum arbeiten kann. Dank der genauen Positionierung der Implantate können auch die Zahnkronen, bzw. Prothesen achsengerecht aufgesetzt werden, wodurch ihr perfekter Sitz erreicht wird.
Dem Patienten bieten sich mehrere Vorteile: So bedarf es nur zweier Termine, um zu einem Zahnersatz zu kommen: In einer Voruntersuchung wird ein Kieferabdruck in üblicher Manier abgenommen und ein Computertomogramm des Kiefers angefertigt. Am Tag der Implantation kommt der Patient am Morgen
und geht im Laufe des Tages mit fertigen Zähnen, Brücken oder Prothesen

nach Hause.
"RoboDent" ist eine preisgünstige Weiterführung von „Otto von Decke“, einem Roboter, der vor einem Jahr vom gleichen Team an der Charité für die Gesichtschirurgie vorgestellt worden ist.
"RoboDent" ist ausschließlich mit Hilfe sogenannter Drittmittel innerhalb von zwei Jahren in strategischer Partnerschaft mit der Schweizer Implantat-Firma Straumann entwickelt worden, die auch den gesamten Vertrieb des im Preissegment eines hochwertigen Zahnarztstuhles liegenden Gerätes übernommen hat. "RoboDent" besitzt die Zulassung nach dem Medizinproduktegesetz für den Einsatz in Europa. Die Zulassung für den amerikanischen Markt läuft. Die Markteinführung für Deutschland wird voraussichtlich im dritten Quartal 2001 sein. Bis dahin wird die Straumann AG mehrere Demonstrationsveranstaltungen durchführen.

Gezeigt wird das neue System auch vom 27. bis 31. März 2001 auf der „Internationalen Dental Schau“ in Köln.

Informationen:
für Patienten: Tel.:(030)-450-555-188 (oder 053)
zum technischen Teil des Systems: Tel.: 0761-450-1333

Media Contact

Dr. med. Silvia Schattenfroh idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…