Mit ein paar Gläschen gegen die Demenz
Mäßiger Alkoholgenuss soll Erkrankungs-Risiko um 42 Prozent reduzieren
Geringe Alkoholmengen reduzieren das Demenz-Risiko bei älteren Menschen. Die Art des konsumierten Alkohols spielt dabei keine Rolle. Das behaupten zumindest Forscher der Erasmus University Medical School in Rotterdam. Die Wissenschaftler verglichen das Demenz-Risiko zwischen Testpersonen, die regelmäßig Alkohol tranken, und Alkoholmeidern. Bisher war bekannt, dass leichter bis mittlerer Alkoholgenuss das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall mindert.
Die Forscher behaupten, dass mäßiger Alkoholkomsum, sie sprechen von ein bis drei „Drinks“, das Risiko einer Demenz um 42 Prozent reduziert. Die so genannte vaskuläre Demenz, die durch eine Serie kleiner Schlaganfälle ausgelöst wird, senkte sich sogar um 70 Prozent. Die Forscher gehen davon aus, dass Alkohol vermutlich direkt die Gehirnaktivität beeinflusst und die Abgabe des Botenstoffs Acetylcholin in die Hippokampus-Region des Gehirns stimuliert. Acetylcholin fördert die Lern- und Gedächtnisfähigkeiten. Ein hoher Alkoholkonsum blockiert die Acetylcholin-Produktion. „In den vergangenen Jahren haben sich die Beweise, dass vaskuläre Faktoren an der Entwicklung der Demenz beteiligt sind, erhärtet“, erklärte Studienleiterin Monique Breteler. Die neuen Ergebnisse unterstützten diese Hypothese.
Die im Fachmagazin Lancet veröffentlichte Studie basiert auf der Untersuchung von mehr als 5.000 Personen über 55 Jahren, die vor Beginn der Studie keine Anzeichen einer Demenz hatten. Von diesen entwickelten 197 eine Demenz, davon wiederum 146 eine Alzheimer-Erkrankung, 29 eine vaskuläre Demenz und 22 eine andere Form der Erkrankung. Aktuellen Daten zufolge ist die am häufigste entwickelte Form der Demenz mit 50 Prozent die Alzheimer Erkrankung.
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