Kokain beschleunigt Aids-Ausbruch

Studie bei Mäusen bestätigt Gefahr von Koks für das Immunsystem

Kokain beschleunigt den Ausbruch von den typischen Infektionen, an denen HIV-Positive Patienten erkranken. Das stellten Forscher der Universität von Los Angeles jetzt im Versuch mit Mäusen fest. Über den Grund der Tatsache rätseln die Wissenschaftler aber weiterhin. Die Studie wird im März im “Journal of Infectious Diseases” veröffentlicht, berichtet die New York Times heute, Freitag.

“Kokain hat im Laborversuch 200 Mal schneller zur Ausbreitung von viralen Infektionen geführt”, so die Studienleiterin Gayle Baldwin. Zusätzlich hatten die Kokain-Mäuse nur ein Neuntel der so genannten CD4-Zellen von Mäusen, denen nur eine Salzwasserlösung verabreicht wurde. Die CD4-Zellen werden auch Helfer-T-Zellen genannt. Sie sorgen für die Ankurbelung des Immunsystems. Wenn die Zahl dieser Zellen vermindert wird, gebe es keine Hoffnung, gegen die Infektionen anzukommen, so der Forscher. “Kokain verstärkt eindeutig die Nachbildung des Virus und vermindert die Zahl der Humanzellen”, so der Wissenschaftler. Darüber hinaus werden auch noch andere Zellen geschädigt.

Baldwin meint, dass Kokain starke Effekte auf das gesamte Nervensystem und das Immunsystem habe. Warner Greene, Direktor des Gladstone Institute of Virology and Immunology der Universität von Kalifornien in San Francisco meinte das Schöne an dieser Studie sei, dass damit eindeutig bewiesen werden kann, welche Nebeneffekte der Kokain-Konsum auf den Infektionsprozess habe. Greene, der nicht an der Studie teilnahm, meinte, dass das Ergebnis bei Mäusen durchaus auch auf den Menschen zutreffe.

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Wolfgang Weitlaner pte.monitor

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