GOLD macht mobil


Globale Initiative will weltweit vierthäufigste Todesursache COPD mehr in das Bewußtsein der Öffentlichkeit rücken

Neue internationale Richtlinien für die Diagnose und Behandlung dieser Lungenerkrankung vorgestellt

Obwohl jährlich weltweit ca. drei Millionen Menschen an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD, Chronic Obstructive Pulmonary Disease) sterben, findet die Krankheit in der Öffentlichkeit kaum Beachtung. Auf Pressekonferenzen in London und in Tokio startet GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) mit Unterstützung der WHO eine erste internationale Initiative, die der zunehmenden Verbreitung dieser schweren Erkrankung entgegentreten will. Gleichzeitig wurden die internationalen Leitlinien für die bestmögliche klinische Behandlung der COPD in Bezug auf Prävention, Diagnose und Behandlung vorgestellt.

Der Leiter des GOLD Executive Commitees, Professor Romain Pauwels von der Universitätsklinik Ghent (Belgien) betonte: "Es ist höchste Zeit die Initiative zu ergreifen. Während 1990 COPD noch als zwölfhäufigste Erkrankung galt, belegt sie heute schon den fünften Platz in der Häufigkeit und Platz vier in der Todesstatistik weltweit." Als häufigste Ursache dieser Erkrankung, die sich durch eine allmähliche, irreversible Zerstörung der Lungenfunktion äußert, gilt das Rauchen. Aber auch Umweltverschmutzung und genetische Faktoren tragen ihren Teil zur Entstehung bei. Pauwels verwies darauf, dass sich COPD oft sehr schleichend entwickelt. Für die meisten Betroffenen sei es dann für eine vollständige Heilung schon zu spät. Der Lungenexperte sprach in diesem Zusammenhang auch von einem "Silent Killer".

Die internationalen Richtlinien zu COPD sehen eine Einteilung in verschiedene Schweregrade anhand der Lungenfunktionswerte vor. "Um die Krankheit zukünftig in den Griff zu bekommen, finden vier wichtige Bereiche in den Richtlinien Berücksichtigung. Das sind im Einzelnen die Bewertung und das Monitoring von COPD, die Reduktion der Risikofaktoren, die Stabilisierung der bereits eingetretenen Erkrankung und die Behandlung akuter Exazerbationen", fügte Professor Roberto Rodriguez-Roisin, Barcelona (Spanien), an. Grundlage der medikamentösen Behandlung würden nach Worten des Lungenexperten Bronchodilatoren, aus der Gruppe der Anticholinergica und Beta-Agonisten sein. Im Gegensatz zum Asthma ist inhalatives Steroid nur zur Stabilisierung bei sehr schwerem COPD zusätzlich indiziert. Präventive Maßnahmen wie Raucherentwöhnung und nicht-medikamentöse Therapieverfahren wie Patientenschulung, körperliches Training und pneumologische Rehabilitation sollen ebenfalls stärker gewichtet werden."

Die beste Behandlung von COPD ist die Prävention und Aufklärung. Nur wer rechtzeitig erkennt, welchen nicht-rückgängig zu machenden Schaden er seiner Gesundheit antut, kann die Krankheit von vornherein vermeiden oder durch frühzeitige Behandlung ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern", so Professor Peter Calverley, Lungenspezialist der Liverpooler Universität. Er verwies auch noch einmal auf die extrem hohen Kosten, die der Volkswirtschaft durch COPD entstehen. Eine Analyse aus dem Jahr 1996 in Deutschland belegte, dass durch Rauchen ausgelöstes COPD Kosten von 5,471 Billionen Euro jährlich verursacht. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten von auf Rauchen basierendem Lungenkrebs auf 2,593 Billionen Euro jährlich.

Ergänzend zu den Ausführungen der Kollegen von GOLD fügte der deutsche Vertreter der Initiative, Professor Helgo Magnussen vom Krankenhaus Großhansdorf hinzu: "Wir begrüßen ausdrücklich die GOLDInitiative. Momentan erarbeitet die Deutsche Atemwegsliga nationale Leitlinien zu COPD. Im vorliegenden Manuskript sollen ebenfalls die GOLD-Leitlinien Berücksichtigung finden." Noch im Lauf dieses Jahres sind bundesweite Aktivitäten angestrebt. Auch die Politik soll in diese Bestrebungen einbezogen werden, denn nach Worten Magnusssens ist das Nichterkennen dieser schweren Lungenerkrankung so enorm, "dass man nur mit vereinten Kräften diesem Problem gerecht werden kann."

Weitere Informationen zu GOLD unter www.goldcopd.com 

Rückfragen bitte an:
Suzie Collett
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