Nächtliche Schlafstörungen belasten das Herz
Neue Ansätze zur Therapie der Schlafapnoe reduzieren auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Ansätze wurden kürzlich beim 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Bochum vorgestellt.
„Wir haben nun gesicherte Erkenntnisse, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen von der Qualität des Schlafes mitbestimmt werden“, berichtete der Präsident des Bochumer Kongresses, Prof. Dr. Gerhard Schultze-Werninghaus, und zeigte sich erfreut, dass „die Erkenntnisse der Schlafapnoe-Forschung auch in andere medizinische Bereiche“ zu dringen beginnen.
Bei vielen Menschen wird der Schlaf durch kurzzeitigem Atemstillstand und Schnarchen empfindlich gestört. Vor allem ältere Männer, aber auch Frauen jenseits des 50. Lebensjahres gehören zum großen Heer der Schlafapnoe-Leidenden. Ihr Herz-Kreislaufsystem ist dadurch stark in Gefahr. „Bei nächtlichen Atemstörungen schaukelt sich der Blutdruck – statt in den frühen Morgenstunden abzufallen – regelrecht hoch“, beschrieb der Bochumer den gefährlichen Mechanismus.
Drastischer definierte dies Prof. Dr. Dieter Köhler aus Schmallenberg/Grafschaft: „Bei Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom steht der Organismus quasi die ganze Nacht Gewehr bei Fuß.“ Mit der so genannten CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure), einer über ein handliches Gerät betriebenen Atemzug-„Schienung“, haben die Pneumologen eine recht wirksame Therapie gefunden, die sowohl den kurzzeitigen Atemstillstand wie die damit einhergehenden Weckreaktionen vollends beseitigt.
43. DGP-Kongress
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