Gesünder essen – weniger Krebs
Deutsche Krebshilfe unterstützt europaweite Ernährungsstudie
Heidelberg/Potsdam – „Essen Sie mehr Obst und Gemüse, essen Sie weniger Fleisch, meiden Sie Salz und Fett, bevorzugen Sie heimische Produkte, achten Sie auf die richtige Zubereitung Ihrer Lebensmittel!“ Diese und andere Empfehlungen sollen dazu beitragen, dass sich die Menschen gesünder ernähren und dadurch ihr Krankheits- und Krebsrisiko senken. Doch welche Krebserkrankungen stehen tatsächlich in direktem Zusammenhang mit Ernährungsfaktoren? Dieser Frage geht eine europäische Studie nach, in der bislang insgesamt fast eine halbe Million Menschen befragt und begleitet werden. Die Deutsche Krebshilfe finanziert zwei deutsche Arbeitsgruppen, die sich an dieser Studie beteiligen, mit insgesamt 4,4 Millionen Mark. Bis 2004 werden aussagekräftige Daten über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs erwartet.
Wissenschaftler schätzen, dass zwischen 30 und 40 Prozent aller Krebserkrankungen ernährungsbedingt sind. Trotz vieler gesicherter Hinweise sind aber bis heute die exakten Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs weitgehend unbekannt. Dies soll sich ändern: Die europaweite EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) sammelt Daten über Ernährung, Gesundheit und Krebs. Deutschland ist auch dabei: Die Studie wird in Heidelberg von der Abteilung Klinische Epidemiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und in Potsdam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) durchgeführt. Langfristiges Ziel von EPIC ist es, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs, aber auch zwischen Ernährung und chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Osteoporose, zu klären. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt die beiden deutschen Arbeitsgruppen, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Krebs beschäftigen, mit insgesamt 4,4 Millionen Mark.
In Heidelberg und Umgebung wurden über 25.500 Teilnehmer, in Potsdam und Umgebung 27.500 Menschen zu ihrer Ernährung und ihren Lebensumständen befragt. Nach den Erstinterviews werden die Teilnehmer etwa alle zwei Jahre erneut über Veränderungen ihres Gesundheitszustands befragt. Ein Beobachtungszeitraum von mindestens zehn Jahren ist nötig, um die Auswirkungen einer bestimmten Ernährungsweise auf Krebserkrankungen zu erkennen.
Insgesamt erfasst die EPIC-Studie rund 490.000 Teilnehmer aus neun europäischen Ländern. Damit schließt die Untersuchung Menschen mit sehr verschiedenartigen Ernährungsweisen ein – eine wichtige Voraussetzung, um statistisch gesicherte Aussagen zu einzelnen Nahrungsmitteln machen zu können. Außerdem liegen mittlerweile etwa 370.000 Blutproben von Teilnehmern der EPIC-Studie vor. Die Untersuchung dieser Blutproben zum Beispiel auf Blutfettwerte, Vitamin- und Hormonspiegel erhöht das Auswertungspotential der Studie erheblich.
Abschätzungen des Krebsrisikos für verschiedene Ernährungsgewohnheiten werden dann möglich sein, wenn eine ausreichende Zahl von Neuerkrankungen für die jeweilige Krebsart erfasst wurde. Dies wird für Deutschland etwa im Jahr 2004 möglich sein. Auswertungen auf europäischer Ebene für die zusammengefassten Daten der neun beteiligten Länder beginnen für die häufigen Krebserkrankungen (Lungenkrebs, Dickdarmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs) jedoch bereits in diesem Jahr.
Interviewpartner auf Anfrage!
Abdruck honorarfrei
Beleg erbeten
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…