Prüfung bestanden! Schüler testen den aid-Ernährungsführerschein
„Den Kindern sowie mir als Lehrperson hat der Ernährungsführerschein viel Freude bereitet“, erzählt Hue Quach. Die Lehrerin der Grundschule Sande in Paderborn testete das Unterrichtsmaterial im Juni 2007. In sechs Doppelstunden haben ihre Schülerinnen und Schüler nicht nur gelernt, wie gesundes Essen aussieht: Sie durften schnibbeln, raspeln und rühren bis sie sich ihre Mahlzeit auch selbst zubereiten konnten. Nicht nur nebenbei erfuhren sie viel über Lebensmittel, Hygiene und Tischkultur. „Das gemeinsame Zubereiten von Speisen im Klassenraum war zwar wie zu erwarten unruhiger und arbeitsaufwändiger als gewöhnlich“, sagt Quach, „jedoch sehr erfahrungsreich. So waren einige Kinder sehr erstaunt, wie gut Quark schmecken kann oder wie es im Innern einer Paprika aussieht.“
In vielen Familien bestimmen die Kinder maßgeblich mit, was in den Einkaufswagen und damit auf den Tisch kommt. Im Grundschulalter kennen die Sprösslinge die meisten Fertigprodukte aus der Werbung, frische und unverarbeitete Gemüsearten können sie aber häufig noch nicht einmal benennen, geschweige denn verarbeiten. Das möchte der aid infodienst mit dem Ernährungsführerschein ändern. Wie bei der Radfahr-Prüfung, die jedes Kind in der vierten Klasse absolviert, treten die Drittklässler auch beim Ernährungsführerschein zu einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung an. Wer ein im Unterricht erprobtes Gericht auch in der Abschlussprüfung nach Rezept zubereiten kann, erhält den aid-Ernährungsführerschein mit Passfoto und Schulstempel.
„Die Aussicht, einen richtigen Ernährungsführerschein zu erhalten, war für die Kinder sehr motivierend“, bestätigt Hue Quach. „Das Konzept ist durchaus realisierbar.“ Die Grundschule Sande in Paderborn zieht deshalb in Betracht, den aid-Ernährungsführerschein oder Teile davon verbindlich in den Stoffverteilungsplan aufzunehmen.
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