Nicht invasiver Glucose Monitor für Diabetiker wurde am ICB entwickelt – Tests beginnen in Kürze

Der Erfinder Prof. Dr. Meinhard Knoll präsentiert die Glucose-Messgeräte im Labor

Die unblutige Zuckerbestimmung rückt für Diabetespatienten in greifbare Nähe. Weltweit werden Anstrengungen unternommen, invasive und nichtinvasive Messverfahren zu entwickeln – das Forscherteam um Prof. Dr. Meinhard Knoll im ICB hat eine realisierbare Lösung gefunden. Das ICB-Institut für Chemo- und Biosensorik in Münster hat der RÖSCH AG Medizintechnik, Berlin, die exklusive Lizenz zur Produktion ihrer innovativen Technologie der nadelfreien Blutzuckermessung vertraglich zugesichert.

Marktstudien belegen übereinstimmend die herausragende Bedeutung der Diabeteskontrolle mit einem Markt von mehreren Milliarden US Dollar pro Jahr mit steigender Tendenz.
Das ICB hat ein neues, nicht invasives und daher unblutiges Messverfahren entwickelt, mit dem Diabetiker kontinuierlich ihren Glucosespiegel überwachen können. Die Sensorik zur unblutigen Glukosemessung wird über ein modifiziertes Pflaster auf der Haut appliziert. Die Messwerte werden kontinuierlich abgespeichert und können bei Bedarf auf einem Display zur Anzeige gebracht werden. Im September wird das neue Verfahren an Diabetespatienten im Rahmen von ersten klinischen Tests am ICB erprobt.

Gemeinsam mit dem nadelfreien Injex-System zum Verabreichen von Insulin, welches die Rösch AG jetzt auf den Markt bringt, stellt die Kombination beider Geräte eine komfortable Art der Diabetesbehandlung dar.

Das lückenlose Screening von Blutzuckerwerten ermöglicht Ärzten eine bessere, individuellere Einstellung des Diabetikers.
Die bis zu sechsmal tägliche Blutentnahme aus der Fingerkuppe und die Bestimmung des Blutzuckers mittels konventioneller Messstreifengeräte entfällt somit durch Einsatz dieser innovativen, schmerzfreien Technik. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität.

Eine mögliche Konsequenz: der Markt der medizinischen Heil- und Hilfsmittel zur Diabetesbehandlung gerät spürbar in Bewegung.

Jährlich werden weltweit Milliardensummen mit konventionellen Teststreifen zur Blutzuckerwert-Bestimmung umgesetzt. Damit könnte es bald vorbei sein, denn kein Diabetiker, der einmal den schmerzfreien und unkomplizierten Einsatz des neuen Messgerätes erprobt hat, wird freiwillig zur konventionellen, blutigen Methode zurückkehren.

Zur Patentreife wurde das Verfahren durch das Forscherteam um Prof. Dr. Meinhard Knoll des innovativen Instituts für Chemo- und Biosensorik Münster (ICB) geführt. Für die Entwicklung zum marktfähigen Produkt und hin zur vollautomatischen Produktion ist ein Joint Venture zwischen dem ICB, der RÖSCH AG und einem dritten, namhaften Partner aus der Elektronikbranche geplant. Die Markteinführung ist für 2002/2003 vorgesehen.

Weitere Infos in Kürze unter: www.glucose-monitor.com

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Dr. Babette Winter

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…