Schlafmittel und Straßenverkehr


Am nächsten Tag nach der Einnahme von Triazolam, einem Hypnotikum, zeigen die meisten schlafgestörten Patienten keine Nachwirkungen mehr; vielmehr kann durch die Medikation ihre Leistungsfähigkeit zum Teil gesteigert werden. Zu diesem Ergebnis gelangt Dr. Tanja Fleermann in einer Untersuchung über veröffentlichte experimentelle Studien, die sie im Institut für Rechtsmedizin der Universität zu Köln erstellte.

Leistungssteigerung am nächsten Tag

Am nächsten Tag nach der Einnahme von Triazolam, einem Hypnotikum, zeigen die meisten schlafgestörten Patienten keine Nachwirkungen mehr; vielmehr kann durch die Medikation ihre Leistungsfähigkeit zum Teil gesteigert werden. Zu diesem Ergebnis gelangt Dr. Tanja Fleermann in einer Untersuchung über veröffentlichte experimentelle Studien, die sie im Institut für Rechtsmedizin der Universität zu Köln erstellte.

Die einmalige Einnahme von Schlafmitteln bewirkt bei Patienten innerhalb der ersten sechs Stunden eine Einschränkung ihrer psychophysischen Leistungsfähigkeit. Sie führt damit zur Beeinträchtigung von Fähigkeiten, die zum Führen eines Kraftfahrzeugs nötig sind. Unter anderem sind davon betroffen Fähigkeiten wie z.B. Koordinationsfähigkeit, Reaktionszeit, visuelle Funktionen, psychomotorische Funktionen und Aufmerksamkeit. Im Zeitraum sechs bis sieben Stunden sind nur noch vereinzelt Einschränkungen festzustellen. Etwa sieben Stunden nach der Einnahme ist die Fahrtüchtigkeit im Allgemeinen wieder gegeben. Aus diesem Grund, so die Kölner Medizinerin, soll die Einnahme von Schlafmitteln abends in therapeutischer Dosierung erfolgen. Unter dieser Voraussetzung treten die Leistungseinschränkungen vor allem während des Schlafs auf.

Bei Patienten, die älter als sechzig sind, ist eine Verlängerung der Leistungseinschränkung zu beobachten. Aus Sicherheitsgründen sollen diese Personen erst zehn Stunden nach Einnahme von Schlafmitteln das Führen eines Fahrzeugs übernehmen. Triazolam kann nach Auffassung von Dr. Fleermann mit gutem Gewissen verordnet werden, wenn der Arzt seine Patienten auf die erhöhte Unfallgefahr und eingeschränkte Fahrtüchtigkeit innerhalb der ersten sechs bis sieben Stunden aufmerksam macht.

Triazolam ist ein Medikament, das gegen Schlafstörungen eingesetzt wird. Es ist ein kurzwirksames Medikament, so dass weniger Einschränkungen am nächsten Tag zu erwarten sind als bei langwirksamen Schlafmitteln. Die Intensität der Leistungseinschränkungen ist dosisabhängig, so dass mit um so mehr Leistungsbußen gerechnet werden muss, je höher die Dosis ist.

Die zurzeit empfohlene Dosis beträgt 0,125 bzw. 0,25mg. In ihrer Studie vergleicht Dr. Fleerman die Auswirkungen der Dosierungen von 0,25mg und 0,5mg. Für beide Dosierungen beobachtet die Kölner Medizinerin Einschränkungen innerhalb der ersten sechs Stunden nach Einnahme des Schlafmittels. Bei Einnahme der höheren Dosis beobachtet sie eine höhere Intensität der Einschränkungen, aber keine Verlängerung ihrer Dauer. In den meisten Leistungsbereichen findet eine Verdoppelung der Einschränkungen statt. Im Leistungsbereich der Koordinationsfähigkeit liegt ein Verhältnis von 33 Prozent Einschränkungen bei 0,25mg zu 60 Prozent bei 0,5mg vor.

Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Günter Berghaus unter der Telefonnummer 0221/478-4256, der Fax-Nummer 0221/478-4261 und unter der Email-Adresse guenter.berghaus@medizin.uni-koeln.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html.

Für die Übersendung eines Belegexemplars waren wir Ihnen dankbar.

Media Contact

Gabriele Rutzen

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Überlebenskünstler im extremen Klima der Atacama-Wüste

Welche Mikroorganismen es schaffen, in den extrem trockenen Böden der Atacama-Wüste zu überleben, und welche wichtigen Funktionen sie in diesem extremen Ökosystem übernehmen – zum Beispiel bei der Bodenbildung –,…

Hoffnung für Behandlung von Menschen mit schweren Verbrennungen

MHH-Forschende entwickeln innovatives Medikament, um die Abstoßung von Spenderhaut-Transplantaten zu verhindern. Wenn Menschen schwere Verbrennungen erleiden, besteht nicht nur die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert. Der hohe Flüssigkeitsverlust kann…

Neue Erkenntnisse zur Blütezeit-Regulation

Einfluss von Kohlenstoff- und Stickstoff-Signalwegen auf Blütenrepressoren bei Arabidopsis. In einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift Plant Physiology hat ein internationales Forschungsteam, dem unter anderem Dr. Justyna Olas als eine…