Destruktive Hirnalterung bei Labormäusen erforscht
Ein Forscherteam um Thomas von Zglincki von der Universität in Newcastle ist dem Alterungsprozess von Zellen im Gehirn etwas näher gekommen. Sie konnten bei Mäusen belegen, dass sich alternde Zellen im Gehirn wie ein „fauler Apfel im Korb“ verhalten, da sie auch die Zellen in der Nachbarschaft beschädigen. Ob sich diese Wirkungsweise so jedoch auch beim Menschen zeigt, muss noch analysiert werden.
Für Demenzforschung wichtig
„Wir müssen nun herausfinden, ob die gleichen Mechanismen, die wir im Gehirn von Mäusen festgestellt haben, hinsichtlich der Hirnalterung bei Menschen ähnlich funktionieren“, sagt Zglincki. Sollte dies der Fall sein, sei man in der Erforschung der Hirnalterung einen großen Schritt nach vorne gekommen. Die Erkenntnisse könnten helfen, Krankheiten wie Demenz oder altersbedingten Hörverlust besser zu verstehen.
„Unsere Arbeit wird fortgesetzt, im zweiten Schritt werden wir prüfen, ob sich im menschlichen Gehirn Schäden aus einem Bereich auf das gesamte Gehirn ausbreiten“, sagt Zglincki. Die Zellen im Gehirn haben nicht – wie etwa Hautzellen – die Fähigkeit, sich zu teilen. „Für die Zellen, die sich teilen, gibt es schon seit Längerem Erkenntnisse über den Alterungsprozess“, sagt Jörg Schulz, Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Aachen http://ukaachen.de , gegenüber pressetext.
Noch nicht auf Menschen übertragbar
Laut Schulz ist die Entdeckung der britischen Forscher „überhaupt nicht überraschend“. „Wir haben schon 1999 eine Arbeit veröffentlicht, in der wir beschrieben haben, dass freie Radikale bei der Zellalterung im Hirn eine Rolle spielen.“ Zudem sei die Vermutung, dass der Alterungsprozess der Gehirnzellen bei Menschen so wie bei Mäusen abläuft, sehr theoretisch. „Das sei einmal dahingestellt“, urteilt Schulz.
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