Einfache Maßnahme in der Hausarztpraxis verbessert die Depressionsbehandlung

Allein in Deutschland sind etwa 4 Millionen Menschen zwischen 18 und 65 Jahren von Depressionen betroffen. Die erste und wichtigste Anlaufstelle für die Betroffenen sind die über 50.000 Hausarztpraxen in Deutschland.

Wissenschaftler der Institute für Allgemeinmedizin in Frankfurt am Main und Jena berichten in der Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine (Ausgabe 151, Nummer 6 vom 15. September) erstmals über die positiven Effekte eines nachhaltigen Behandlungsansatzes für die Hausarztpraxis. Die internationale Bedeutung der Studienergebnisse wird auch in einem dazugehörigen Editorial hervorgehoben.

In der randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie (PRimary care Monitoring for depressive Patients Trial – http://www.PRoMPT-projekt.de) kontaktierten Medizinische Fachangestellte der Hausarztpraxis Patienten mit Depression regelmäßig mit Hilfe spezieller Monitoring-Listen, klärten die aktuelle Situation ab und berichteten unmittelbar an den behandelnden Hausarzt. „Das Praxisteam reagiert damit prompt auf Verschlechterungen und motiviert gleichzeitig die Patienten zur aktiven Selbstsorge“, so der Studienleiter Prof. Dr. Jochen Gensichen.

Insgesamt hatten 626 Patientinnen und Patienten aus 74 Hausarztpraxen an der Studie teilgenommen. Die Forschergruppe um Prof. Dr. Jochen Gensichen (Universitätsklinikum Jena) und Prof. Dr. Ferdinand Gerlach (Universität Frankfurt am Main) hatte u.a. für die PRoMPT-Studie 2008 den mit 25.000,- € dotierten „Deutschen Forschungspreis für Allgemeinmedizin – Dr. Lothar Beyer Preis“ erhalten.

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