Fortschritte bei neurodegenerativer Erkrankung

Für seine ALS-Forschung ausgezeichnet: Prof. Dr. Markus Otto
Foto: Universitätsmedizin Halle

Neurologe der Universitätsmedizin Halle für ALS-Forschung ausgezeichnet.

Für ihre Forschung zur Diagnose und Therapie von Amyotropher Lateralsklerose (ALS) ist ein kleines internationales Team jüngst mit einem hochdotierten Preis ausgezeichnet worden. Ein Neurologe der Universitätsmedizin Halle ist Teil dieses Teams.

Für seine Arbeit zur Amyotrophen Lateralsklerose, kurz ALS, ist Prof. Dr. Markus Otto jüngst ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit einem internationalen Team erhielt der Neurologe der Universitätsmedizin Halle einen Innovationspreis des Sean M. Healey and AMG Center for ALS. Der Preis wird für Forschungserfolge vergeben, die es erlauben, direkt in die Diagnose oder Therapie von ALS-Erkrankten einzugreifen und ist mit 50.000 Dollar dotiert.

Markus Otto erforscht Möglichkeiten, um Nervenerkrankungen bereits vor dem Auftreten klinischer Symptome zu diagnostizieren. Zur Früherkennung von ALS sucht er seit 2010 systematisch nach geeigneten Biomarkern. Die Krankheit führt zu einer Muskellähmung, die nicht heilbar ist und tödlich verläuft. „Die Ursachen von ALS sind noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß, dass einige Betroffene die Erkrankung aufgrund eines vererbten Gendefekts entwickeln. Die Zusammenarbeit mit diesen Personen ist eine große Chance, um an neuen therapeutischen Ansätzen zu forschen, bei denen diese fehlerhaften Gene ausgeschaltet werden können. Inzwischen konnten wir sogenannte Neurofilamente als mögliche diagnostische Marker im Blut und Nervenwasser identifizieren, die mit den klinischen Symptomen zusammenhängen“, erklärt Markus Otto, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Halle. Um ALS bei Personen auszubremsen, die bereits Symptome zeigen, werden aktuell neue Behandlungsoptionen getestet, bei denen dieser Marker als Therapiekontrolle zum Einsatz kommt.

Gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam konnte nun eine klinische Studie auf den Weg gebracht werden, die auch präsymptomatische Personen mit dem Gendefekt einschließt. Dabei wird direkt nach dem Anstieg der Neurofilamente im Blut mit einer Therapie begonnen, sodass es gar nicht erst zur Einschränkung durch die Erkrankung kommen soll. Für die Perspektive, bereits frühzeitig therapeutisch im Krankheitsverlauf anzusetzen, ist Markus Otto als Teil eines sechsköpfigen Teams auf dem 34. Symposium der Motor Neurone Disease Association (MNDA) im Dezember 2023 in Basel ausgezeichnet worden.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Universitätsmedizin Halle

Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie
Prof. Dr. Markus Otto, Direktor
neurologie@uk-halle.de

Weitere Informationen:

https://www.massgeneral.org/neurology/als/news/2023-healey-innovation-prize-winn… Pressemitteilung zur Preisvergabe (auf Englisch)

https://www.medizin.uni-halle.de/

Media Contact

Jonas Machner Stabsstelle Presse und Unternehmenskommunikation
Universitätsmedizin Halle

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Quantenkommunikation: Effiziente Ansteuerung von Diamant-Qubits mit Mikrowellen

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, wie sogenannte Zinn-Fehlstellen in Diamanten sehr exakt mit Mikrowellen kontrolliert werden können. Diese Defekte haben besondere…

Wenn Ionen zum Katalysator wandern

Neue Einblicke in die Solvatationskinetik an Oberflächen. Die Abteilung Interface Science des Fritz-Haber-Instituts hat weitere Fortschritte im Verständnis der Solvatation von Ionen an Grenzflächen gemacht, wie in ihrer neuesten Veröffentlichung…

Alte Herzen vor der Transplantation stärken

Studie untersucht Wirkung von Senomorphika zum Schutz von Spenderherzen. Anlässlich des Weltherztages am 29. September. Wie die Funktion von Spenderherzen älterer Menschen bei einer Transplantation optimal erhalten werden kann, will…

Partner & Förderer