Innovatives UVC-LED-Desinfektionswerkzeug

Prototyp der Desinfektionsbox
(c) indigo / Fraunhofer IOSB-AST

Fraunhofer IOSB-AST entwickelt innovatives UVC-LED-Desinfektionswerkzeug für Kleingeräte in der Pharmaproduktion bei Boehringer Ingelheim.

Die Pharmaproduktion stellt grundsätzlich sehr hohe Anforderungen an eine hygienische Arbeitsumgebung. Für Kleingeräte wie Zugangskarten, Tablets, Scanner oder Smartphones hat das Fraunhofer IOSB-AST nun eine besonders effektive und zeitsparende Lösung zur Anwendung in der Pharmaproduktion bei Boehringer Ingelheim auf Basis von UVC-LEDs entwickelt.

Um eine sichere Produktion von Pharmaerzeugnissen zu gewährleisten und das Eindringen von Mikroorganismen zu verhindern, spielen hohe Hygienestandards eine entscheidende Rolle: So sind beispielweise Produktionsbereiche mit Personalschleusen ausgestattet, um eine keimarme Umgebung zu gewährleisten.

Auch Kleingeräte wie Zugangskarten, Scanner, technische Gerätschaften oder Tablets können mit Mikroorganismen belastet sein. In der Regel wurden diese bisher mit chemischen Mitteln desinfiziert. Solch ein manueller Prozess beinhaltet auch Fehlerquellen, außerdem ist die Validierbarkeit des Prozesses – abgesehen von der eingesetzten Menge an Desinfektionsmittel – nur schwierig durchführbar. Ebenso bedeutet ein manueller Prozess einen nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand.

Für eine automatisierte und validierbare Desinfektion dieser Kleingeräte haben Wissenschaftler des Fraunhofer IOSB-AST auf Basis einer Desinfektionsbox der PURION GmbH nun einen neuen Ansatz entwickelt:

Statt der manuellen, chemischen Reinigung übernimmt eine Desinfektionsbox den Prozess. Herzstück sind dabei UVC-LEDs, die mittels einer optimierten Wellenlänge Mikroorganismen wie Viren und Bakterien zuverlässig deaktivieren. Die Desinfektionsbox ist mit einer hochreflektierenden Innenraumbeschichtung und einem verschattungsfreien Objektträger ausgestattet. Damit wird eine Keimreduktion von 99,999% zuverlässig und validierbar innerhalb von nur 30 Sekunden erreicht.

Für die Reproduzierbarkeit der Desinfektion sorgen mehrere Photosensoren, die die Bestrahlung überwachen und sicherstellen, dass die nötige Zieldosis erreicht wird. Weiterer Vorteil: Durch den Verzicht auf eine chemische Desinfektion werden Materialschäden an den zu desinfizierenden Objekten stark reduziert. Diese Variante ist somit den klassischen verfügbaren Verfahren weit überlegen.

„Boehringer Ingelheim ist stolz darauf, mit dem Fraunhofer IOSB-AST bei der Entwicklung eines innovativen UVC-LED-Desinfektionswerkzeugs für kleine Geräte in unserer pharmazeutischen Produktion zusammenzuarbeiten. Die UVC-Desinfektion ist eine einzigartige Lösung, um elektronisches Equipment wie Tablets und Smartphones zu desinfizieren und hilft uns damit bei der Umsetzung der Digitalisierung in der Produktion.

Diese bahnbrechende Technologie zeigt unser Engagement für die Aufrechterhaltung höchster Hygienestandards bei gleichzeitiger Reduktion der Verwendung von chemischen Desinfektionsmitteln.“, erklärt Dr. Martin Müllner, Animal Health Global Innovation Quality Head Europe&China, von Boehringer Ingelheim

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff, suvs@iosb-ast.fraunhofer.de, 03677 461-107

https://www.iosb-ast.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/uvc-desinfektionswerkzeug-kleingeraete.html

Media Contact

Martin Käßler Presse und Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…