Körpereigene Stammzellen zur Behandlung von Herzinfarkten
Initiiert durch Priv.-Doz. Dr. Ardawan Rastan, Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie, sowie Professor Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr, Direktor der Klinik für Herzchirurgie, und unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete heute am Herzzentrum Leipzig die von Prof. Steinhoff aus Rostock multizentrische „Perfect-Studie“. Inhalt dieser ist eine Behandlung mittels Knochenmarkstammzellen im Rahmen einer Bypass-Operation nach Herzinfarkt.
Bei einem Herzinfarkt verschließt ein Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß. In der Folge stirbt Herzmuskelgewebe ab. Immer wieder geschieht dies auch von den Betroffenen unbemerkt, die erforderliche schnellstmögliche Wiedereröffnung des Herzkranzgefäßes bleibt somit aus. Wichtige Teile des Herzmuskelgewebes vernarben, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Herzfunktion führt.
Eine Injektion aufbereiteter körpereigner Stammzellen soll diesen Patienten nun helfen. Die Perfect-Studie schließt Patienten ein, die in der Vergangenheit einen Herzinfarkt erlitten und nunmehr einer Bypassoperation bedürfen. Dabei werden den Betroffenen Knochenmarkstammzellen entnommen und in einer spezifischen Suspension aufbereitet. Die Injizierung des körpereigenen Serums erfolgt während der notwendigen Bypassoperation direkt in das vernarbte Herzmuskelgewebe. Ziel der Studie ist es, so die Studienleiter, „durch die direkte Einbringung der körpereigenen Zellen das vernarbte Gewebe zu regenerieren und somit die Aktivität des Herzmuskels wieder herzustellen “.
Dem ersten eingeschlossenen Studienpatient wurden bereits am Dienstag im Herzzentrum Leipzig die Knochenmarkstammzellen entnommen. Nach entsprechender Aufbereitung in der Abteilung für Hämatologie des Universitätsklinikums Leipzig in Zusammenarbeit mit Prof. Niederwieser erfolgte heute zusätzlich zur routinemäßigen Bypass-Operation die Injizierung der Stammzellen ins Narbengewebe. Dem Patienten geht es den Umständen entsprechend gut.
Die Perfect-Studie ist auf den gesamten deutschen Raum ausgelegt und wird gegenwärtig in fünf Zentren durchgeführt. Mit ersten Untersuchungsergebnissen ist in einem Jahr zu rechnen.
Über das Herzzentrum Leipzig:
Das Herzzentrum Leipzig bietet mit seinen 380 Betten und 10 tagesklinischen Betten in den drei Kliniken, Klinik für Herzchirurgie, Klinik für Innere Medizin/Kardiologie (inkl. der Abteilung für Rhythmologie) und Klinik für Pädiatrie/Kinderkardiologie sowie den Abteilungen für Anästhesiologie und Radiologie Hochleistungsmedizin rund um das Herz.
Unter der Leitung international erfahrener Ärzte und namhafter Wissenschaftler arbeitet am Herzzentrum Leipzig ein Team von mehr als 1.300 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Seit der Inbetriebnahme im September 1994 besteht mit dem Freistaat Sachsen und der Universität Leipzig ein Kooperations- und Nutzungsvertrag, der dem Haus den Status einer Universitätsklinik verleiht. Das rechtlich und wirtschaftlich selbständige Herzzentrum ist Teil der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
Das Herzzentrum Leipzig ist eine 100-prozentige Tochter der RHÖN-KLINIKUM AG, die den unternehmerischen Rahmen dafür geschaffen hat, dass die Klinik erfolgreich wirtschaften und damit einen wesentlichen Teil des Gewinns wieder in hochwertige Medizin und das Wohl der Patienten investieren kann. Auf diese Weise können dauerhaft eine qualitativ hochwertige, bezahlbare Versorgung der Patienten und international erstklassige Leistungen in universitärer Forschung und Lehre sichergestellt werden.
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