Mehr als 100 Lungen transplantiert…
Das Herzzentrum Leipzig ist die einzige Spezialklinik für Lungentransplantationen in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Initiiert durch Herrn Prof. Dr. med. Friedrich-Wilhelm Mohr, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie am Herzzentrum Leipzig, startet das Team um Prof. Bittner, der zuvor langjährige Erfahrungen in verschiedensten renommierten Universitätskliniken in den USA gesammelt hatte, im Jahr 2003 das Lungentransplantationsprogramm.
Die betroffenen Patienten leiden häufig an einer chronisch verengten Atemwegserkrankung oder an einer angeborenen Lungenfibrose (Bindegewebevermehrung). Durch einen überproportional hohen Anteil an Patienten mit Lungenfibrose (ca. 60 %) gehört das Herzzentrum Leipzig auf diesem Gebiet zu den weltweit führenden Zentren.
Bis zum heutigen Tag wurden mehr als 100 Lungen in Leipzig transplantiert. Dabei war bei der Hälfte der Patienten die komplette Lunge betroffen, so dass beide Seiten entfernt und ersetzt werden mussten. Zur Sicherstellung einer bestmöglichen Nachversorgung arbeiten die Ärzte und Pfleger des Herzzentrums Leipzig eng mit den behandelnden Pneumologen der Patienten zusammen. Diese enge interdisziplinäre Kooperation trägt dazu bei, dass – so zeigen statistische Auswertungen – die international hohen Qualitätskennzahlen auch in Leipzig erreicht werden.
Einen ebenso stetigen Austausch pflegt das Herzzentrum Leipzig zur Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). „Bedauerlicherweise besteht in Deutschland eine hohe Diskrepanz zwischen Patienten, die auf eine Organtransplantation warten, und den zur Verfügung stehenden Organen“, so Prof. Bittner. Zwei Drittel der Menschen wären laut aktuellen Umfragen bereit, ihre Organe zu spenden und 85 % würden eine Organspende annehmen. Dennoch haben lediglich 17 % ihren Willen in einem Organspenderausweis dokumentiert. Das Ziel von Prof. Bittner und seinem Team ist es daher, bei möglichst vielen Betroffenen die lebensrettende Transplantation durchzuführen und gleichzeitig gemeinsam mit der DSO die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.
Der heute operierte Patient zeigt derzeit einen stabilen Allgemeinzustand und wird vorerst auf der Intensivstation betreut. „Er hat wieder eine Lebensperspektive vor sich“, resümiert Prof. Bittner. „Wir wünschen ihm alles Gute für sein 'neues Leben'.“
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