Laserdiaphanoskopie
Die medizinische Endoskopie hat die Untersuchungen des Magen- Darmtraktes revolutioniert. Erkrankungen der Gallenblase, des Blinddarms, Leistenbrüche, Zwerchfellbrüche, Eingriffe bei Verwachsungen und Darmteilentfernungen (bei bösartigen Tumoren) können mit dieser, für den Patienten sehr schonenden, endoskopischen Technik in Verbindung mit minimal-invasiven Operationstechniken (Lasaroskopie) behandelt werden.
Durch den Einsatz der Endoskope verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt, was auch mit einer Kostenreduktion für die Krankenkassen einhergeht. Das Wachstum für endoskopische Verfahren weltweit, welches sich im Jahr 2005 auf ca. 5 Milliarden US-Dollar belief, wird weiter ansteigen. Die Wachstumsraten werden jährlich auf 12% geschätzt. Der Anteil der Instrumente am Endoskopiemarkt beträgt derzeit 47%.
Problemstellung
Die Endoskopie ist ein in vielfältigen Ausführungsarten bekanntes Untersuchungsverfahren, durch welches allgemein innere Hohlräume mittels Bildgebung untersucht oder sogar manipuliert werden können. Weitere in Anwendung befindliche Methoden sind Ultraschall, indirekte Palpation intra- und extraluminal, endoskopische intraluminale submusköse Tätowierung und Diaphanoskopie mit der Lichtquelle des Endoskopes.
Bei diesen Methoden ist die Problemstellung gleich, sie sind weitgehend ungenau und schwierig in der Handhabung, da sie keine punktgenaue Lokalisation des Befundes zulassen. Es ist somit schwierig, die exakte Position beispielsweise eines Tumors durch die bekannten Endoskopieverfahren zu bestimmen.
Die Innovation / Technologie
An dieser Stelle setzt die Erfindung an, indem von zwei Doktoren der Universität Greifswald ein System entwickelt wurde, welches aus einem Lichtleiterkabel, einem technischen Element zur Lichtleiterkopplung und einer Laserlichtquelle besteht. Durch die Kombination eines Endoskops und der Laserdiaphanoskopie kann nach dem Einführen des Endoskops und Aufsuchen des Tumors das Instrument unter Sicht aus dem Arbeitskanal ausgefahren werden. Anschließend kann das Instrument in unmittelbarer Nähe des Befundes an der Magenwand verankert und die Laserlichtquelle eingeschaltet werden. Auf der Außenseite der Magenwand wird die laparoskopische Markierung deutlich erkannt.
Somit ist eine sehr exakte transmurale Projektion des Befundes intraluminal auf die Außenwand des Magens möglich. Dadurch können unnötige Resektionen von gesundem Magengewebe durch unzureichende Lokalisation vermieden werden.
Nutzen
Durch die leicht verständliche Anwendung ist eine einfache Verankerung des Systems an der Magenwand möglich. Diese Verankerung ermöglicht eine sichere und genaue Positionierung der Sonde. Es wird ein unkontrolliertes Abrutschen verhindert, welches bei der peristaltischen Welle möglich ist. Weiterhin ermöglicht dieses Instrument die exakte Projektion des Befundes auf der Außenseite des Magens oder Dickdarms, unabhängig von der Lage und Form des Tumors.
Außerdem wird durch die Erfindung eine sparsame und gewebeschonende Exzision des Tumors ermöglicht. Zusätzlich kann es als Mehrweginstrument genutzt werden, da nur das Lichtleiterkabel einer Sterilisation bedarf. Auch die schnelle Anwendbarkeit und damit einhergehend die beschleunigte Operationsprozedur, sowie dass keine direkte Manipulation am Lokalbefund stattfindet, sind entscheidende Vorteile. Die erfolgreich durchgeführten Tests mit dem Prototyp bestätigen die Vorzüge dieser Erfolg versprechenden Erfindung.
Fachbereich:
Medizintechnik & Medizinprodukte
Stand der Entwicklung:
Vorserienreifer Prototyp
Stand Schutzrecht:
Patent (DE) angemeldet
Internationale Patentanmeldung
(PCT-Anmeldung) geplant
Angebot:
Lizenzvertrag / Patentverkauf
Entwicklungskooperation
Ref. Nr. PVA21104
Status 2008/02
Tobias Parikh
Innovationsmanager
PVA-MV AG
Gerhart-Hauptmann-Str. 23
D-18055 Rostock
Telefon +49-(0)381-497474-4-1
Fax +49-(0)381-497474-4-0
t.parikh@pva-mv.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.pva-mv.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
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