Roboter holt Gegenstände durch Point-and-Click
Ein Wissenschaftlerteam des Georgia Institute of Technology (Georgia Tech) und der Emory University hat einen Roboter entwickelt, der durch Point-and-Click angewiesen werden kann, für den Nutzer Gegenstände zu holen. Gewünschte Objekte werden dem Roboter dabei einfach durch einen grünen Laserpointer angezeigt. Die Forscher sehen darin einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu praxistauglichen Assistenzrobotern für Patienten mit starken Bewegungseinschränkungen.
„Wir sehen das Holen von Objekten als eine Kernfähigkeit für zukünftige Roboter in der medizinischen Betreuung wie etwa zuhause“, erklärt Charlie Kemp, Leiter des Forscherteams. Zum einen sei es wichtig, dass Roboter etwa bei Reinigungsarbeiten Gegenstände umlagern können, zum anderen wäre es für komplexere Aufgaben wie etwa Kochen wohl nötig, dass ein Roboter dazu benötigte Utensilien selbst holen kann. Genau diese Fähigkeit wird mit dem El-E genannten Roboter demonstriert. Mit einem elefantenrüsselartigen Greifarm kann er Gegenstände wie Handtücher, Arzneifläschchen oder Telefone aufnehmen, ob vom Boden oder höher gelegenen Regalen.
Der grüne Laserpointer dient dabei als Kommunikationsmittel und bietet zwei wesentliche Vorteile. Erstens ist die Bedienung für den Nutzer intuitiv. „Wir Menschen deuten ganz natürlich auf Dinge“, meint Kemp. Meistens kämen dazu noch verbale Erklärungen.
Genau diese aber wären für Roboter nur sehr schwer zu begreifen, sie könnten allenfalls vordefinierte Objekte identifizieren. Daraus ergibt sich der zweite Vorteil der Point-and-Click-Bedienung per Laserpointer. Wird mit dem grünen Lichtpunkt ein Objekt ausgewählt, ist für El-E klar, dass er dieses holen soll. Worum es sich handelt oder wie es heißt, muss der Roboter dabei gar nicht erst verstehen.
Der aktuelle Stand der Entwicklung von El-E wurde Mitte März bei einer Fachkonferenz in Amsterdam gezeigt. Die Forscher an Georgia Tech und Emroy wollen den Roboter nun weiterentwickeln, um etwa bei Auswahl von Lichtschaltern diese zu betätigen oder bei Zeigen auf Türgriffe die Türe zu öffnen oder zu schließen.
Damit langfristig wirklich praxistaugliche Assistenzroboter in größerer Zahl entstehen können, wird bei der Entwicklung mit Medizinern sowie Patienten mit der degenerativen Nervenerkrankung Amyotrophe Lateralsklerose, die zu hochgradigen Bewegungseinschränkungen führt, zusammengearbeitet.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen
Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…
Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen
Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität
HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…