Minilabor: Microchip identifiziert Influenza-Viren

Der Halbleiterhersteller STMicroelectronics hat in Kooperation mit Veredus Laboratories einen Microchip entwickelt, der in der Lage ist, verschiedene Influenza-Viren zu erkennen. „VereFlu“, so der Name des Systems, ist ein portables Labor, mit dem Tests rasch durchgeführt werden können, heißt es in einer Aussendung der beiden Unternehmen. Der Chip erkennt unter anderem die für den Menschen gefährlichen Viren der Influenza A und B sowie resistente und mutierte Varianten der Vogelpest und den H5N1-Typ.

VereFlu funktioniert wie ein Minilabor und kann verschiedene Erkennungen gleichzeitig durchführen. Bislang waren Tests auf einzelne Influenza-Varianten aufwendig und zeitintensiv. VereFlu sei ein bahnbrechendes molekulares Diagnosetool, das Ergebnisse mit hoher Verlässlichkeit liefern könne, so die beiden Unternehmen. Innerhalb von zwei Stunden stehen genetische Informationen zur Infektion zur Verfügung, die bei herkömmlichen Methoden Wochen in Anspruch nehmen würden.

Durch den hohen Grad der Automatisierung der Tests würde sich das portable Labor optimal für den Einsatz außerhalb von medizinischen Einrichtungen eignen. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz auf Flughäfen beziehungsweise an Grenzübertrittsstellen. „Die Verlässlichkeit und Schnelligkeit des Diagnose-Tools macht es zu einer starken Waffe gegen künftige Influenza-Pandemien“, ist Raymond Lin, Mediziner am National University Hospital in Singapur überzeugt. VereFlu könne zudem helfen, Mutationen des Influenza-Virus laufend zu beobachten und rasch die saisonal am weitesten verbreitete Variante zu identifizieren, ergänzt Rosemary Tan, CEO der Veredus Labs.

Das Minilabor kombiniert die Diagnostik von Veredus mit dem Know-how im Bereich der Lab-on-a-Chip-Technologie von STMicroelectronics. Der Halbleiterhersteller will künftig von einer wachsenden Nachfrage nach medizinischer Technologie profitieren. In Kooperation mit Experten von Veredus werde das Unternehmen weiterhin in diesem Geschäftszweig tätig sein. So sind weitere Entwicklungen mit der Lab-on-a-Chip-Technologie geplant, mit denen andere Infektionskrankheiten sowie Krebs oder Herzerkrankungen erkannt werden sollen.

Media Contact

Andreas List pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…