Mehr Wissen zur Medizintechnik durch KnowMore

Medizintechnik ist aus der modernen Patientenversorgung nicht mehr wegzudenken. Kein Krankenhaus kommt ohne bildgebende Systeme aus, und auch Inhalations-, Narkose- und Sauerstoffgeräte sind unverzichtbar.

Doch damit die so genannten MedTech-Produkte möglichst effektiv eingesetzt und weiterentwickelt werden können, bedarf es eines kontinuierlichen Dialogs zwischen den Anwendern in den Kliniken und den Herstellern. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt „KnowMore“ will diesen Austausch durch den systematischen Einsatz von Methoden und Instrumenten des Wissensmanagements ermöglichen und unterstützen.

Auf Seiten der Universität Witten/Herdecke zeichnet die Forschungsgruppe Management im Gesundheitswesen für das Projekt verantwortlich, Projektpartner ist das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Das Forschungsvorhaben, das jetzt begonnen hat, wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Initiative „Fit für den Wissenswettbewerb“ gefördert und läuft voraussichtlich bis Ende 2010.

Der Name „KnowMore“ steht für „Knowledge Communities in Medizintechnik-Portalen“. Ein Hauptteil des Wissenstransfers wird auf computer- und internetgestützten Datenbanken und Kommunikationsforen basieren. „Wir sehen den Wissensaustausch zwischen Kliniken und Medizintechnikunternehmen als eine Lernkooperation, von der beide Seiten einen Nutzen haben“, sagt Dr. Sabine Bohnet-Joschko, Konsortialsprecherin bei „KnowMore“ und Leiterin der Wittener Forschungsgruppe Management im Gesundheitswesen.

Die Anwender in den Krankenhäusern profitieren vom Wissen der Entwickler, wenn es etwa darum geht, die Leistungsfähigkeit der immer komplexer werdenden Geräte auch wirklich auszuschöpfen und dabei möglichst effizient vorzugehen. Das nutzt den Patienten und spart Zeit und Geld für die ohnehin unter hohem Kostendruck stehenden Spitäler. Auf der anderen Seite erhalten die MedTech-Hersteller von den Klinikexperten wichtige Tipps zur Benutzerfreundlichkeit eines Gerätes und – fast noch wichtiger für die Produzenten – wie sich die Technologien weiterentwickeln lassen, damit sie auch in Zukunft von Krankenhäusern und anderen Kunden gekauft werden.

Konkrete Wissensmanagementlösungen – von der Ausarbeitung der Fragestellung über die informationstechnologisch gestützte Umsetzung bis zu einer webbasierten Vernetzung – werden zur Zeit in Kooperation mit ausgewählten Kliniken und Medizingeräteherstellern modellhaft entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse sollen der gesamten Branche als Open-Source-Lösung zugänglich gemacht werden, damit auch andere Kliniken und Fachhersteller ihren Wissenstransfer nach diesem Muster organisieren können.

Aus dem Klinikbereich nehmen an dem Projekt „KnowMore“ teil: das St. Franziskus-Hospital Münster, das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und die Kliniken Essen-Mitte als Akuthäuser sowie die Rehabilitationshäuser Rhein-Sieg-Klinik, Kilianus-Klinik und Klinik Norddeich der Dr. Becker Klinikgesellschaft. Die Projektbeteiligen auf Herstellerseite sind: die Novotec Medical GmbH und die Karl Storz GmbH & Co. KG. Außerdem beteiligen sich die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und der Industrieverband Spectaris als Multiplikatoren an dem Vorhaben.

Kontakt: Dr. Sabine Bohnet-Joschko,
02302/926-592, sabine.bohnet@uni-wh.de

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Bernd Frye idw

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Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

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