Erster Hubschrauber-Einsatz mit mobiler Herz-Lungen-Maschine
Dank dem Einsatz der neuen mobilen Herz-Lungen-Maschine LIFEBRIDGE B2T konnte einer Patientin die lebensrettende Verlegung vom Klinikum Coburg in das Universitätsklinikum Würzburg ermöglicht werden. Die Patientin wurde noch im Klinikum Coburg an die portable Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Ihr Herz-Kreislaufsystem konnte somit während des Transports im Hubschrauber künstlich aufrecht erhalten werden. Nur so konnte die notwendige Weiterbehandlung in der Universitätsklinik durch das Ärzteteam um Prof. Dr. Rainer Leyh erfolgen.
Aufgrund des sich dramatisch verschlechternden Zustands einer Patientin mit Herzmuskelentzündung entschieden sich die behandelnden Ärzte im Klinikum Coburg am 15. Juni 2008 für eine Verlegung der Patientin in das Universitätsklinikum Würzburg. Eine reguläre Verlegung der schwerstkranken Person kam nicht in Frage. Dass sie dennoch nach Würzburg geflogen werden konnte, ist der LIFEBRIDGE B2T zu verdanken, einer voll mobilen und kompakten Herz-Lungen-Maschine, die Ärzte und Patientin auf dem Luftweg begleitet hat.
„Eine Verlegung hätte die Patientin ohne die LIFEBRIDGE nicht überlebt“, so Prof. Dr. Rainer Leyh, Leiter der Herzchirurgie im Universitätsklinikum Würzburg. Die Patientin befand sich bereits im kardiogenen Schock, einem lebensbedrohlichen Zustand. Nur der sofortige Anschluss der Patientin an eine Herz-Lungen-Maschine verhinderte ein Multi-Organversagen, das meist tödlich endet. Die nächste erreichbare Herz-Lungen-Maschine war in diesem Fall im Klinikum Würzburg. Das CE-zertifizierte System LIFEBRIDGE B2T konnte aufgrund des niedrigen Gewichts und der geringen Größe mühelos von den Ärzten in Würzburg in den Hubschrauber der HDM Luftrettung gGmbH geladen und sofort zur Patientin nach Coburg geflogen werden.
Oberarzt Dr. Lange aus der Würzburger Universitätsklinik schloss das System vor Ort sofort an die Patientin an. So konnte ihr der lebensrettende Transport zurück an die Universitätsklinik am unterfränkischen Regierungssitz ermöglicht werden. „Für eine moderne, auf das Überleben des schwerstkranken Patienten ausgerichtete Versorgung war die Investition in LIFEBRIDGE unerlässlich“, so Prof. Leyh weiter.
Ein Intensivtransport mit laufender Herz-Lungen-Maschine ist eine extrem hohe logistische, personelle und fachliche Herausforderung, die in Teamarbeit zwischen dem Klinikum Coburg und den Kollegen in Würzburg Hand in Hand erfolgreich geleistet wurde. Um für die Patienten einen höchstmöglichen medizinischen Standard zu gewährleisten, wurde am Klinikum Würzburg eine spezielle Arbeitsgruppe aus der Herzchirurgie (Prof. Dr. Rainer Leyh), der Anästhesieologie (Prof. Dr. Norbert Roewer) und der Kardiologie (Prof. Dr. Georg Ertl) ins Leben gerufen. Die Kombination aus erfahrenen Ärzten und innovativer Technik im Universitätsklinikum hat nun schon einer Patientin das Leben gerettet und soll auch in Zukunft sicherstellen, dass die Region von diesem Know-how profitiert. So können weitere Leben erhalten werden. Innovationen, wie die LIFEBRIDGE B2T, sind für führende Krankenhäuser ein echte Investition in die Zukunft: „Wir sind nun in der Lage, auch schwerstkranke Patienten von Krankenhäusern der Grundversorgung zu übernehmen und hier weiter zu behandeln. Dadurch stärken wir die medizinische Versorgung in der Region Nordbayern“, so Prof. Leyh abschließend.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.klinik.uni-wuerzburg.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…