Computergestützte Anästhesie für Kinder und Neugeborene
Anlässlich des diesjährigen Kongresses der „“ (FEAPA) vom 1. bis 3. September in Köln, präsentiert die Dräger Medical AG & Co. KGaA ihre maßgeschneiderte Option für die Anästhesie von Kindern und Neugeborenen. Mit der neuen Software 3.05 erhält das Anästhesiesystem Zeus zusätzlich eine erweiterte, automatische Steuerung aller Anästhesiegase, die besonders für den Einsatz in der paediatrischen Ventilation geeignet ist. Zeus verfügt über ein Rückatemsystem mit einem der kleinsten Systemvolumen weltweit. Daher ist dieses System besonders geeignet für die Ventilation von Kindern und Neugeborenen. Die bereits bei der Erwachsenen-Anästhesie seit mehr als einem Jahr verfügbare, computergestützte Anästhesieführung TCA (Target Controlled Anesthesia) wurde gemeinsam mit Dr. Josef Holzki und seinen Mitarbeitern, Kinderklinik Köln, nun für die Anwendung in der Paediatrie zur Serienreife gebracht.
Die automatische Steuerung dosiert die tatsächlich erforderliche, exakt auf den Patienten abgestimmte Narkosegasmenge und ermöglicht nicht nur ein schnelles Ein- und Ausleiten der Narkose, sondern auch eine stabile Narkosetiefe. Dadurch werden nicht nur die Kosten einer Narkose reduziert, sondern es wird auch vermieden, dass Kinder durch Zuführung großer Mengen trockenen Gases während der Anästhesie schnell austrocknen. Das heißt, die vollständige Rückatmung (geschlossenes System) erhält die physiologisch notwendige Feuchte in der Atemluft und reduziert das Risiko postoperativer Komplikationen.
Die generellen Vorteile der TCA, also der computergestützten, automatischen Anästhesieführung über zuvor eingegebene Zielparameter, werden durch eine neue Studie belegt. Vor allem greifen die Regelkreiskonzepte, die hinter TCA stehen, bereits bei den Beatmungsmodi von Zeus ein und reduzieren so die „Steuereingriffe“ des Anwenders. Der Anwender gewinnt dadurch mehr Zeit für die perioperative Patientenzuwendung.
Dr. Josef Holzki, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Kinderklinik Köln, Präsident der FEAPA und Leiter der klinischen Testphase der neuen Softwareoption, sieht in der neuen Option einen „Quantensprung in der Medizintechnik, mit der es erstmals möglich ist, auch Kinder unter drei Kilogramm Gewicht so sicher zu narkotisieren, wie nie zuvor“. „Früher“, so Holzki, „kam es allein darauf an, dass der Anästhesist über einen entsprechenden Erfahrungshorizont im paediatrischen Bereich verfügte, um zu wissen, wie viel Narkosegas er einzusetzen hatte. Das ist jetzt endlich anders geworden. Nach Eingabe der wesentlichen Zielparameter des Kindes, wie gewünschte Narkosemittel und Sauerstoff-Konzentration, berechnet das Anästhesiesystem Zeus mit Hilfe der aktuellen Mess- und Patientendaten (Größe, Gewicht) kontinuierlich die notwendige Menge und Zusammensetzung des zu dosierenden Narkosegases. Abweichungen zwischen „Soll“ und „Ist“ werden sofort erkannt und automatisch korrigiert. Durch einen kontinuierlichen Gasfluss im geschlossenen System wird ausreichend Kohlensäure ausgewaschen und so das Totraumproblem bei sehr kleinen Atemvolumina behoben.“
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