Fast wie die natürliche Augenlinse
Innovative Kunststofflinsen werden ihrem Vorbild immer ähnlicher / Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen Implantation und Refraktive Chirurgie vom 2. bis 4. März 2006 in Heidelberg
Winzig, aber äußerst variantenreich: Das Spektrum der Kunstlinsen, die die getrübte Augenlinse (grauer Star) ersetzen, wird immer breiter. Neue Linsentypen sorgen nicht nur für einen klaren Blick, sondern streben danach, möglichst viele Fähigkeiten der natürlichen Linse abzudecken, z.B. die Fokussierung in Nähe und Ferne, aber auch die schützende Wirkung für die empfindliche Netzhaut.
Vom 2. bis 4. März 2006 findet in Heidelberg der 20. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen Implantation und Refraktive Chirurgie (DGII) unter Leitung von Professor Dr. Thomas Kohnen (Universitäts-Augenklinik Frankfurt) und örtlicher Organisation von Professor Dr. Gerd Auffarth (Universitäts-Augenklinik Heidelberg) statt. Experten aus dem In- und Ausland werden über innovative Entwicklungen bei der Entfernung der getrübten Linse (Kataraktchirurgie) und der Einpflanzung spezieller Kunstlinsen berichten. Weiteres spannendes Thema ist die refraktive Chirurgie, die Korrektur der Weit- oder Kurzsichtigkeit mit dem Laser.
Kataraktoperationen sind die weltweit häufigsten Operationen. Unter Linsentrübungen leiden ca. 30 Prozent aller Menschen über 70 Jahren. Allein in Deutschland werden jedes Jahr 600.000 Patienten am "Grauen Star" operiert. Auch die refraktive Chirurgie, die schwere Fehlsichtigkeiten in jüngeren Jahren behebt, ist durch verfeinerte Methoden und immer bessere Ergebnisse auf dem Vormarsch.
Innovative Linsentypen: Mehr Kontrast, Verzicht auf Brille, Schutz der Netzhaut
Nach einer Kataraktoperation sind die meisten Patienten nach wie vor auf eine Lesebrille angewiesen, da sich die starre Kunstlinse aus Acryl unterschiedlichen Entfernungen nicht anpassen kann. "Mittlerweile sind so genannte Multifokallinsen aus Silikon- und Akrylatmaterialien im Einsatz, die eine brillenfreie Sicht in Ferne und Nähe ermöglichen", erklärt Professor Auffarth. "Dabei können Nah- und Fernsicht unterschiedlich gewichtet werden, so dass individuell auf die Bedürfnisse des Patienten eingegangen werden kann, wenn sie gutes Sehen eher für den Computerabstand oder den Leseabstand (30-40 cm) wünschen."
Die Universitäts-Augenklinik Heidelberg ist eines der Zentren in Deutschland, die sich intensiv mit der Weiterentwicklung der Kataraktchirurgie und der Entwicklung und Testung von Intraokularen Linsen beschäftigen. So werden hier verschiedene Linsentypen in klinischen Studien auf ihre Effektivität und Sicherheit überprüft.
Dazu gehören auch so genannte asphärische Kunstlinsen, die durch ihren besonderen Schliff verbesserte Bildschärfe und Kontrastsehen bewirken, sowie Kunstlinsen mit Blaulichtfiltern. Sie sollen die Netzhaut vor schädlichem Licht schützen, das für die Entwicklung der "Makuladegeneration", einem altersbedingten Abbau der empfindlichen Sehzellen, verantwortlich ist.
Im Bereich der refraktiven Chirurgie wird bei dem Heidelberger Kongress über die Anwendung von neuen ultraschnellen Femtosekundenlasern für die Hornhautchirurgie berichtet. Auch mit verbesserten Excimer-Lasern gelingt es den Experten heutzutage, hochpräzise die gewünschten Korrekturen der Brechkraft des Auges vorzunehmen.
Journalisten sind herzlich eingeladen, an dem Kongress teilzunehmen!
Kongressprogramm im Internet:
www.dgii.org
Weitere Information im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Kataraktchirurgie_und_Intraokularlinsen.8882.0.html
www.lasik-hd.de
Ansprechpartner:
Professor Dr. Gerd Auffarth
Universitäts-Augenklinik Heidelberg
Telefon (Sekretariat): 06221 / 56 6695
E-Mail: gerd.auffarth@med.uni-heidelberg.de
Professor Dr. Thomas Kohnen
Zentrum der Augenheilkunde der Universität Frankfurt am Main
Telefon (Sekretariat des Zentrums): 069 / 6301 5187
Professor Dr. Duy-Thoai Pham
Vivantes Klinkum Neukölln
Klinik für Augenheilkunde
Tel: 030 / 60 04 3131
Fax: 030 / 60 04 3546
duy-thoai.pham@vivantes.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
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