Neues CT-System röntgt schneller als das Herz schlägt
Dual-Source-Computertomograph weltweit erstmalig in München im klinischen Einsatz
Die Computertomographie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Bild gebenden Verfahren entwickelt. Und es sind längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft: Die jüngste Innovation, das Dual-Source-Computertomographiesystem (DSCT), bedeutet einen weiteren medizinischen Quantensprung – vor allem für die Herzdiagnostik. Erstmalig können nun selbst schnell oder unregelmäßig schlagende Herzen präzise aufgenommen werden – und dies mit der Hälfte der bisher nötigen Strahlung. Möglich machen dies zwei parallel rotierende Röntgenstrahler. Seit einigen Tagen ist das DSCT am Institut für Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München-Großhadern in Betrieb. In der bayerischen Metropole befindet sich damit die weltweit erste Klinik, in der das innovative System für die Krankenversorgung eingesetzt wird. Gestern Abend wurde das Dual-Source-CT feierlich an der Universität eingeweiht.
Am Münchener Institut für Klinische Radiologie der LMU können die Herzen der Patienten jetzt schneller schlagen als anderswo. Seit einigen Tagen arbeitet hier die jüngste radiologische Innovation: das Dual-Source-CT. Durch die Integration zweier Röntgenstrahler und Detektoren ermöglicht das Gerät präzise Bilder schnell oder unregelmäßig schlagender Herzen in höchster Auflösung. Damit erhalten jetzt auch Patienten mit hoher Herzfrequenz oder Herzunregelmäßigkeiten eine sichere Diagnose. Und die bisher übliche Einnahme von Betablockern zum Herabsetzen der Herzfrequenz vor der CT entfällt. Das DSCT ermöglicht zudem ein besseres Erkennen und Bewerten von Plaques – den Vorboten der koronaren Herzkrankheit. Aufgrund seiner Schnelligkeit ist das neue System vor allem auch für die Notfallmedizin von großem Nutzen, z.B. bei der Schwerverletztendiagnostik. Die Radiologie der LMU ist das weltweit erste Institut, an dem das DSCT zum klinischen Einsatz kommt. "Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland immer noch die Todesursache Nummer eins. Das Dual-Source-CT wird entscheidend dazu beitragen, die Frühdiagnostik in diesem Bereich zu verbessern", freut sich Institutsdirektor Prof. Dr. Maximilian Reiser über die neue Investition. "Zudem können wir mit dem DSCT die Strahlenexposition um ca. 50 Prozent reduzieren", betonte Prof. Reiser auf der feierlichen Einweihung am gestrigen Abend die Patientenfreundlichkeit des Systems. Das Gerät wurde im Beisein von Dr. Klaus Kleinfeld, dem Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG, offiziell eingeweiht.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Professor Dr. Dr. h.c. Maximilian Reiser, Tel. 089-7095-2750 oder Email Maximilian.Reiser@med.uni-muenchen.de
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