Neues Potenzial in der MRT
Der Prototyp, der auf dem Magnetom Trio – einem 3-Tesla-MRT-System – mit Tim- (Total imaging matrix) Technologie aufbaut, wurde hierzu mit 128 unabhängigen Hochfrequenzkanälen ausgestattet. Die Grundlagen und potenziellen Anwendungen einer 128-Kanal-MRT-Technologie werden am MGH untersucht. Erste Ergebnisse zeigen, dass die derzeitigen Standards hinsichtlich Schnelligkeit bei Bildauflösung und paralleler Bildgebung um das bis zu 25-fache übertroffen werden.
Die 128-Kanal-MRT-Technik soll sowohl in der Forschung als auch in der Klinik zum Einsatz kommen. Insbesondere in der Kardiologie und der Neurologie erhoffen sich die Forscher von dieser Innovation neue Möglichkeiten und Vorteile gegenüber den Untersuchungen mit einem herkömmlichen MRT. Mediziner können beispielsweise aufgrund des grösseren Signal-Rausch- Verhältnisses feinere Strukturen tief im Körper erkennen. Durch die grosse Anzahl von Kanälen kann eine wesentlich höhere räumliche Auflösung erzielt werden. Die klinischen Aufnahmen würden in einem Bruchteil der Zeit vorliegen, die mit heutigen Systemen erlangt werden kann.
Die Entwicklung trägt auch dem zunehmenden Einzug der MRT in die Kardiologie Rechnung, denn Herzbildgebung kann nun in nur einer Atemphase erfolgen und in Echtzeit betrachtet werden. „Arbeitsintensive medizinische Bildgebungsverfahren könnten mit einem 128-Kanal-MRT-Gerät einfacher und schneller durchführbar werden“, ist Dr. Lawrence Wald, Leiter des Nuclear Magnetic Resonance Core am Martinos Center des MGH, überzeugt. „Diese Entwicklung könnte durch die höhere Geschwindigkeit und Sensitivität neue Türen im Bereich der Herz-, Hirn- und Abdomen-MRT öffnen.“
Walter Märzendorfer, Leiter des Geschäftsgebiets Magnetresonanztomographie bei Siemens Medical Solutions sieht in der 128-Kanal-Technologie grosses Potenzial für die Magnetresonanztomographie: „Die 128-Kanal-Technologie könnte wichtige neue Türen für die Zukunft der medizinischen Bildgebung und Versorgung öffnen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem MGH und die Erforschung neuer Möglichkeiten“.
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