Scharfe Bilder für Jülicher Hirnforschung / Weltweit einmalig: 9,4 Tesla Magnet-Resonanz-PET für Jülich
Im gestrigen Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Forschungszentrums verkündete Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan die finanzielle Beteiligung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an einem leistungsstarken Magnetresonanz-Tomographen (MRT), der eine magnetische Feldstärke von 9,4 Tesla besitzt. Weltweit einmalig wird dieses Gerät dadurch, dass es mit einem Positronen-Emissions-Tomographen (PET) kombiniert ist. So liefert es anatomisch scharfe Bilder, die zudem zeigen, welche Vorgänge im gesunden und erkrankten Gehirn ablaufen. Das 20 Millionen Euro teure Ganzkörper-MR-PET-Gerät wird jeweils zur Hälfte von der SIEMENS AG und dem BMBF finanziert.
„Durch seinen multidisziplinären Ansatz ist es dem Forschungszentrum gelungen, zu einem der führenden Forschungseinrichtungen für die Entwicklung bildgebender Verfahren in der Medizintechnik zu werden“, erklärte Frau Schavan.
Durch die hohe Feldstärke des neuen MRT können die Bildqualität und die daraus gewonnenen Informationen deutlich verbessert werden. „Wir können damit kleinste Veränderungen des Gehirns aufspüren, um Krankheitsprozesse, die beispielsweise bei Multipler Sklerose oder Alzheimer auftreten, besser verstehen zu können“, erklärt Prof. Jon Shah, Leiter der Arbeitsgruppe.
Durch die Kombination mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) können die Hirnforscher mit dem neuen Gerät auch Stoffwechselvorgänge sichtbar machen. „Die Bilder eines PET alleine sind aber unscharf, sodass wir die Orte erhöhter Stoffwechselaktivitäten nicht exakt lokalisieren können“, sagt Shah. „Mit der neuen Kombination hingegen können wir auch Stoffwechselvorgänge des Gehirns hoch aufgelöst untersuchen, beispielsweise von schnellwachsenden Tumoren.“ Das MR-PET ist auch für Pharmafirmen interessant. Sie können damit den Wirkort neuer Medikamente auf molekularer Ebene untersuchen, aber auch neue Kontrastmittel und Signalmoleküle testen, mit denen sich einzelne Zellen erkennen lassen.
Das neue Gerät soll in drei Jahren einsatzbereit sein und wird im Forschungszentrum zusammengebaut.
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