Kernspintomograph mit 3 Tesla – erstmalig deutschlandweit im klinischen Einsatz
Am 25.10.2006 wird im Klinikum St. Georg der erste 3 Tesla Kernspintomograph Deutschlands in den klinischen Einsatz gebracht. Durch die Einführung der Hochfeldtechnologie in die allgemeine medizinische Versorgung beginnt somit eine neue Zeitrechnung der Bildgebenden Diagnostik. „Mit diesem Gerät werden Strukturen des menschlichen Körpers und unterschiedliche Funktionen sichtbar gemacht, die in ihrer Genauigkeit und Spezifität bislang unerreichbar waren“, so Geschäftsführer Professor Dr. Karsten Güldner.
Aufgrund seiner deutlich höheren Feldstärke (3 Tesla) im Vergleich zu anderen Kernspintomographen ist das Gerät sehr viel empfindlicher und kann Signale aufnehmen, die den Kontrast von Gewebestrukturen deutlich verbessern, kleinste krankhafte Befunde – nur 0,2 Millimeter groß – abbilden und gleichzeitig biochemische Zusammensetzungen des menschlichen Gewebes analysieren.
Mit der Entwicklung des Gerätes und dessen Einsatz im klinischen Bereich ist damit ein entscheidender Innovationssprung gelungen. Erstmals im 3-Tesla-Bereich wird es nun möglich, alle klinischen Anwendungen, wie abdominale, orthopädische, kardiologische und Ganzkörperuntersuchungen (Ganzkörper-MRT) ohne Umlagerung des Patienten durchzuführen. Dabei tragen Tim-Technolgie (total imaging matrix) und höhere Feldstärke nicht nur zu einer deutlich höheren Bildqualität bei. Auch der Patient profitiert von den wesentlich verkürzten Untersuchungszeiten und sichereren Diagnosen.
Dass der 3-Tesla-Kernspintomograph nicht nur hochauflösende Bilder erstellt, sondern auch schneller untersuchen kann, ist besonders bei der komplizierten Darstellung von Erkrankungen des schlagenden Herzens von Vorteil. Die effiziente Einbindung der Kernspintomographie vor oder nach einer Katheterangiographie kann richtungsweisend für die Behandlung des Herzinfarktes sein.
Die Übersichtsdarstellung und Analyse des gesamten Knochens sowie die Suche nach bösartigen Geschwülsten wiederum ist bei Tumorerkrankungen von großer Bedeutung.
In den Blickpunkt der Urologen gerät besonders die hohe Ortsauflösung sowie die biochemische Analyse des Gewebes der Vorsteherdrüse. „Wenn es uns gelingt, die hohe Empfindlichkeit bei der Suche nach Tumorgewebe innerhalb der Vorsteherdrüse zu nutzen um kleinste Veränderungen frühzeitig zu erfassen, so wird man bald über ein sogenanntes Männer-Screening nachdenken. Die technischen Voraussetzung sind uns jetzt durch den Hochfeld-MRT im Zusammenhang mit einer äußeren Messung der Beckenorgane gegeben.“
„Siemens Medical solutions ist weltweit einer der größten Anbieter medizinischer Hochtechnologie im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen aber auch für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Betreuungsleistungen“, so Prof. Karsten Güldner. „Diese innovative und für die Diagnostische Radiologie neueste Methode der Kernspintomographie mit einem 3 Tesla Gerät zeigt den hohen diagnostischen Anspruch der Klinikum St. Georg gGmbH im Rahmen der umfassenden Therapie unserer Patienten“.
Daten St. Georg Unternehmensgruppe:
Die St. Georg Unternehmensgruppe besteht aus der Klinikum St. Georg gGmbH, fünf Tochtergesellschaften (einschließlich Fachkrankenhaus Hubertusburg) und dem Eigenbetrieb Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig. Während der Städtische Eigenbetrieb überwiegend hoheitliche Aufgaben für die Stadt Leipzig übernimmt, gehört die Klinikum St. Georg gGmbH nach dem Landeskrankenhausplan zu den Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung. Gemessen an der Spezialisierung und dem Krankheitsschweregrad reichen die medizinischen Leistungen von der Regel- bis zur Maximalversorgung, wobei etwa 75 % der flächendeckenden Regelversorgung zuzurechnen sind. Mit den verbleibenden 25 % werden spezialisierte und hochspezialisierte Behandlungsmaßnahmen abgedeckt.
Zahlen:
– 1.711 Betten und tagesklinische Plätze im Krankenhausbereich, im Bereich Maßregelvollzug, in der Reha-bilitation sowie im Bereich medizinisch-soziale Wohnheime, in Notschlafstellen und Übernachtungshäusern
– jährlich rund 43.000 Patienten pro Jahr stationär und teilstationär
– jährlich rund 100.000 Patienten pro Jahr ambulant
– jährlich rund 17.500 Operationen pro Jahr
– insgesamt 17 Kliniken mit jeweiligen Fachbereichen, Ambulanzen, einer Belegbettenstation, 10 Zentren, fünf Instituten, Notaufnahmen und Tageskliniken
Klinik für Diagnostische Radiologie und Strahlentherapie, Haus 20
Chefarzt: Dr. med. Johannes Scheibe, Facharzt für Radiologie
1.Oberarzt: Dr. med. habil. Jens Thiele, Facharzt für Radiologie, Fachbereich Magnetresonanztomographie
Telefon: 0341 909- 2701
Telefax. 0341 909-3040
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