Modernste CT-Technologie röngt schneller, als das Herz schlägt

Die moderne Computertomografie (CT) hat sich in den letzten Jahren als eines der bedeutendsten bildgebenden Verfahren in der medizinischen Diagnostik entwickelt. Neueste Innovation ist die sogenannte „Dual Source Computertomografie“ (DSCT) der Firma Siemens (SOMATOM Definition). Der Begriff „Dual Source“ steht für die erste Computertomografie mit zwei Röntgenröhren in einem Gerät. Durch die Anwendung von zwei Röntgenstrahlern mit zwei Detektoren erlaubt das System detaillierte Untersuchungen in unvergleichlich kurzer Untersuchungszeit, bei bester Bildqualität und mit bis zur Hälfte der bisher nötigen Strahlung.

Das erste DSCT- Gerät wurde im Oktober 2005 an der Universität Erlangen installiert. Anfang des Jahres folgten weitere Installationen im Klinikum Großhadern in München und der Mayo Clinic in den USA. In Salzburg befindet sich derzeit im Institut Dr. Doringer Österreichs erste Gesundheitseinrichtung mit dieser innovativen Technologie. Am 24. November wird das Dual Source CT feierlich in der Innsbrucker Bundesstrasse 83a im Blauhaus eingeweiht.

Die Dual Source Computertomografie eröffnet ein breiteres Spektrum klinischer Anwendungsmöglichkeiten, das neben den üblichen CT- Untersuchungen nun auch die Möglichkeit der Herzdiagnostik umfasst.

So können am Salzburger Institut Dr. Doringer seit kurzem auch Menschen mit hoher Herzfrequenz und Herzunregelmäßigkeiten mittels modernster CT-Technologie genau untersucht werden – mit der Hälfte der bisher dafür nötigen Strahlung. Das Dual Source CT- Gerät ermöglicht dabei, selbst sehr schnell oder stark unregelmäßig schlagende Herzen zu diagnostizieren. Die extrem kurze Rotationszeit von 83 Millisekunden erlaubt eine hohe zeitliche Auflösung und die detailgenaue Darstellung der Herzkranzgefäße in höchster Bildqualität – und die bisher übliche Gabe von Medikamenten (Betablockern) zur Herabsetzung der Herzfrequenz vor der CT entfällt.

Von besonderer Bedeutung für die Früherkennung: Plaques, die Vorboten der koronaren Herzkrankheit, können mittels der Dual Source Computertomografie besser erkannt und sicherer bewertet werden.

Ein weiterer Vorteil der Technologie ist die Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung der untersuchten Körperregionen. Der Einsatz von zwei Röntgenröhren ermöglicht zudem vollkommen neue Untersuchungsmöglichkeiten. So können zur gleichen Zeit Scans mit unterschiedlichen Energiestufen jeder einzelnen Röhre durchgeführt werden. Hierbei entstehen zwei verschiedene Datensätze mit unterschiedlichen Messwerten für ein Körperorgan. Dadurch können krankhafte Veränderungen in einem Körperorgan genauer dargestellt werden.

Ein besonders wichtiger Punkt des Systems: Die Strahlenbelastung ist um bis zu 50% geringer. Ermöglicht wird dies durch die im Vergleich zu Single Source CT- Geräten (64 Zeiler) wesentlich kürzere Messzeit.

Media Contact

Dr. Ernst Doringer pts - Presseinformation (A)

Weitere Informationen:

http://www.doringer.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…