RHÖN-KLINIKUM AG startet Großprojekt mit Siemens

Bereits vor einem Jahr haben die RHÖN-KLINIKUM AG und Siemens Medical Solutions einen Vertrag zum Bau und Betrieb einer Anlage für Partikeltherapie unterzeichnet.

Mit den derzeit laufenden Genehmigungs- und Anhörungsverfahren nimmt das Hightech-Projekt nun Gestalt an: Baubeginn wird schon im Sommer 2007 sein. Mehr als 100 Millionen Euro wird die RHÖN-KLINIKUM AG in die Anlage investieren, die in Marburg errichtet und in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen/Marburg betrieben werden soll.

Die Partikeltherapie ist ein sehr präzises und biologisch hochwirksames Verfahren zur Bekämpfung von Krebsleiden. Einige spezielle Tumorerkrankungen, die aufgrund ihrer Lage oder Nähe zu Risikoorganen nur schwer oder gar nicht zu behandeln waren, können mithilfe dieser Technologie therapiert werden – ein Meilenstein in der Krebstherapie.

Der Vertrag umfasst die Errichtung und den technischen Betrieb inklusive Wartung der Partikeltherapieanlage. Mit diesem Projekt wird die weltweit dritte Anlage zur Behandlung von Tumoren mit Protonen und Schwerionen realisiert. Die Uniklinik Gießen/Marburg wird die wissenschaftliche Begleitung der Therapien in Studien sicherstellen. In vier Therapieräumen sollen dann mehr als 2.000 Patienten pro Jahr behandelt werden können. „Wir gehen davon aus, dass die Anlage spätestens im Jahre 2010 zum Einsatz kommen wird. Damit wird es einen ernormen Entwicklungssprung in der Krebstherapie geben“, so Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG.

Die Lösung von Siemens Medical Solutions erlaubt der RHÖN-KLINIKUM AG den Einstieg in die Partikeltherapie mit Protonen und Kohlenstoff-Ionen und ist vorbereitet für die Nutzung weiterer Ionenarten im Rahmen von Forschungsprojekten.

Dies sichert die Investition für die Zukunft. „Auf dem Gebiet der Radioonkologie engagiert sich Siemens bereits seit mehr als 100 Jahren erfolgreich und hat diesen Bereich durch zahlreiche technische Innovationen nach vorne gebracht“, erklärt Dr. Johannes Nardi, Projektleiter Partikeltherapie bei Siemens Medical Solutions. „Wir freuen uns als Partner der RHÖN-KLINIKUM AG mit der Partikeltherapie-Anlage in Marburg einen weiteren Meilenstein in der Tumortherapie verwirklichen zu können. Hier kommen die innovativen Lösungen von Siemens im Bereich der Strahlerzeugung, Bildgebung, Patientenlagerung, Therapieplanung und Informationstechnik optimal zum Tragen.“

Hintergrundinformation Partikeltherapie

Die Partikeltherapie ermöglicht eine sehr präzise und wirksame Behandlung von Krebserkrankungen. In der klinischen Anwendung werden Protonen oder Kohlenstoff-Ionen über eine Beschleunigeranlage auf eine sehr hohe Geschwindigkeit gebracht und in den Tumor appliziert, dessen Zellen sie zerstören. Dank der exakt berechenbaren Reichweite sowie einer millimetergenauen Steuerung lässt sich das Zielvolumen punktgenau bestrahlen, wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist bei dieser Behandlung nur in Ausnahmefällen nötig, da bisher kaum Nebenwirkungen aufgetreten sind. Mit der Partikeltherapie werden nun sogar einige Tumorerkrankungen therapierbar, die bislang gar nicht oder nur schwer zu behandeln waren. So können die Heilungschancen bei manchen Krebsarten – wie zum Beispiel bei bösartigen Tumoren, die vom Knorpel der Schädelbasis ausgehen – auf über 90 Prozent steigen. Das belegen klinische Studien der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) und der Universität Heidelberg.

Die RHÖN-KLINIKUM AG versteht sich als Gesundheitsdienstleister mit höchsten Ansprüchen an Patientenorientierung, Qualität und Preiswürdigkeit der Leistung. Gegenstand des Unternehmens sind die Errichtung und der Betrieb von Krankenhäusern, vorwiegend des Akutbereichs in allen Versorgungsstufen. Seit 1989 ist sie börsennotiert – als erster deutscher Klinikkonzern. Die RHÖN-KLINIKUM AG teilt die Werte und Ziele des deutschen Sozialsystems, dessen Leistungsfähigkeit sie nach dem Motto „Rationalisierung vor Rationierung“ auch künftig gewährleisten will. Aktuell gehören zu dem börsennotierten Klinikkonzern aus der Rhön 45 Kliniken (43 Akut-/2 Reha-Bereich) an 34 städtischen Standorten mit insgesamt 14.690 Betten und Plätzen. Im Konzern sind derzeit 30.414 Mitarbeiter beschäftigt.

Siemens Medical Solutions ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum von bildgebenden Systemen für Diagnose und Therapie, über die Molekularmedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Jüngste Akquisitionen auf dem Gebiet der Labordiagnostik (In-Vitro) – wie die Diagnostic Products Corporation – ebnen den Weg dazu, weltweit erstes integriertes Diagnostik-Unternehmen zu werden. Mithilfe all dieser Lösungen ermöglicht Siemens Medical Solutions seinen Kunden, sichtbare Ergebnisse sowohl im klinischen, als auch im administrativen Bereich zu erzielen – so genannte „Proven Outcomes“. Innovationen aus dem Hause Siemens optimieren Arbeitsabläufe in Kliniken, Praxen sowie im Rahmen einer integrierten Gesundheitsversorgung und führen zu mehr Effizienz. Siemens Medical Solutions beschäftigt weltweit mehr als 36.000 Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2006 (30. September) erzielte Siemens Medical Solutions einen Umsatz von 8,23 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 9,33 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,06 Mrd. €.

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Axel Wieczorek Pressereferat Medical Solutions

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