Neues Navigationssystem sorgt für sichere Orientierung im OP
Die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Münster (UKM) hat einen neuen Star: Ein Navigationssystem, das nicht nur eine Navigationseinheit, sondern auch einen mobilen 3D-Röntgenbildverstärker mit einschließt. Insbesondere Eingriffe am Becken, an der Wirbelsäule und bei der Implantation von Knieprothesen können in der UKM-Klinik navigiert durchgeführt werden. Bundesweit wird diese hochmoderne Technik in dieser Form nur in fünf weiteren Kliniken eingesetzt.
Im täglichen Leben finden Navigationssysteme heute breite Anwendung bei der Orientierung im Straßenverkehr. Auch in der Medizin dient die Navigation der sicheren Orientierung: mit deren Hilfe können Operationen weitaus präziser, schonender und mit einer erheblich reduzierten Belastung durch Röntgenstrahlen durchgeführt werden. So ist es mit der neuen Technik möglich, intraoperativ neben konventionellen 2D-Bildern auch 3D-Bilder zu erzeugen, die an das Navigationssystem übertragen werden. Der Operateur kann dann am LCD-Bildschirm die räumliche dreidimensionale Ausrichtung seiner Instrumente im betreffenden Knochenabschnitt überprüfen.
Knochenstrukturen und Frakturverlauf werden plastisch abgebildet. Die Platzierung von Schrauben und Platten durch den Operateur kann so präzise erfolgen. Durch die Navigation kann das Fehlplatzieren von Schrauben, insbesondere in anatomisch sehr komplexen Regionen wie der Hals- und Brustwirbelsäule sowie im Beckenbereich vermieden werden. Dieses führt zur weiteren Steigerung der Qualität und Sicherheit. Postoperative strahlenintensive Röntgenuntersuchungen zur Kontrolle der Schraubenlage entfallen. Die Strahlenbelastung für den Patienten wird erheblich reduziert.
„Allerdings ist die Erfahrung des Operateurs nach wie vor der maßgebliche Gradmesser für den Operationserfolg“, betont Professor Michael Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKM. „Diese hochmoderne Technik unterstützt den Operateur, ersetzt ihn aber keineswegs.“
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