Best Beat gibt Herzpatienten neue Hoffnung
Im Herz- und Diabeteszentrum der Universität Bochum ist das erste von der italienischen NewCorTec hergestellte Kunstherz einem 68-jährigen Patienten erfolgreich eingepflanzt worden. Für das als „Best Beat“ getaufte Kunstorgan beginnt damit eine einjährige klinische Testreihe, in die weitere fünf Krankenhäuser (darunter vier in Italien und eines in Frankreich) einbezogen werden sollen.
Hauptgeschäftsführer Romano Ferrari erläutert: „Wegen seiner reduzierten Größe und des verminderten Gewichtes sind weniger schwere und riskante Eingriffe erforderlich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es zur Therapie und in Kombination mit Arzneimitteln auch zur Wiederherstellung der geschädigten Herzfunktionen verwendet werden kann. Der eingebaute Steuermechanismus von Best Beat ermöglicht eine optimale Interaktion mit dem erkrankten Herzen.“ Das in den Labors des Nationalen Forschungsrates CNR in Pisa entwickelte Unterstützungsimplantat gilt zudem als Chance für die jährlich 100.000 Patienten, die eine Herztransplantation benötigen, da lediglich 3.000 bis 4.000 Spender zur Verfügung stehen. „BestBeat ist deshalb auch als Übergangslösung für Patienten gedacht, die auf die Einpflanzung eines gesunden Herzens warten“, so Ferrari weiter.
Die im Januar 2005 in Pomezia als GmbH gegründete NewCorTec Srl ist als Spin-off der Forschungsgesellschaft Tecnobiomedica entstanden. Diese hatte mit Unterstützung des italienischen Forschungsministeriums einen Prototypen entwickelt und die Zuverlässigkeit an größeren Säugetieren getestet. Zu den wichtigsten Geldgebern gehören neben Tecnobiomedica die Fondsgesellschaft Quantica Sgr, die Turiner Großbank Intesa San Paolo und der Kugellagerfabrikant Umbra Cuscinetti. Bei letzterem hat das Know-how aus Anwendungen in der Luftfahrtindustrie entscheidend zur Verwendung geeigneter Bauteile beigetragen. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates ist Reiner Korfer, der auch die Operation in Bochum durchgeführt hat. Romano Ferrari hofft, für Best Beat nicht nur bald die Erlaubnis zu Operationen in italienischen Kliniken, sondern bis spätestens Frühjahr 2008 auch die Zertifikation für ein Markenzeichen auf europäischer Ebene zu bekommen.
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