"e-Dura"-Implantat gibt Gelähmten neue Hoffnung
Das flexible „e-Dura“-Implantat könnte Personen mit Lähmungserscheinungen infolge eines verletzten Rückenmarks helfen.
Die Prothese ist von Forschern der École Polytechnique Fédérale de Lausanne http://epfl.ch entwickelt worden und punktet vor allem mit ihrer Elastizität. e-Dura gleicht optisch einem fingerlangen Stück Plastikfolie und ist von feinen Metallfäden, die als elektrische Leiter fungieren, durchzogen.
Transmitter beleben Gewebe
e-Dura wird direkt unterhalb der Dura Mater, der äußersten Hirnhaut, angebracht und schickt von dort aus elektrische Impulse in Rumpf und Beine. Im Gegensatz zum Vorgänger ist diese Neuroprothese viel flexibler und ähnelt damit dem menschlichen Gewebe.
„Unser e-Dura-Implantat kann für einen langen Zeitraum hinweg am Rückenmark oder an der Hirnrinde verweilen, da es dieselben mechanischen Eigenschaften wie die Dura Mater besitzt“, erklärt Studienautorin Stéphanie Lacour.
Das Neuroimplantat besteht aus Silikon und ist mit elektrischen Leiterbahnen aus Gold, Platinelektroden sowie einem Mikrokanal ausgestattet. Das Nervengewebe von Gehirn und Rückenmark wird mithilfe elektrischer Impulse stimuliert. Währenddessen versorgt der Mikrokanal das Gewebe mit Neurotransmittern, um die Nervenzellen unter dem verletzten Gewebe wiederzubeleben.
Vielversprechendes Medikament
In der Vergangenheit hat es bereits ähnliche vielversprechende Ansätze gegeben. Darunter beispielsweise ein Medikament, das die Nerven im Rückenmark zum Wachsen bringen und somit Verletzungen heilen kann (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20141204014 ). Sowohl dieses Medikament als auch das e-Dura-Implantat konnten bei wissenschaftlichen Tests mit gelähmten Ratten vielversprechende Ergebnisse liefern.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…