Individuell und sicher: Endoskopwerkzeug aus dem 3D-Drucker

Endoskopwerkzeug aus dem 3D-Drucker MiMed, TU München

„Wir verwenden ein Standard-Endoskop an dessen Spitze wir die zwei Arme aus dem 3D-Drucker zum Operieren verwenden,“ erklärt Professor Meining, Leiter der Endoskopie an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin I.

„Unser Konzept basiert also nicht auf einem Arm bzw. Werkzeug mit dem wir schneiden und zergliedern, sondern auf zwei unabhängig voneinander agierenden Armen. Mit dem einen können wir das Gewebe halten und mit dem anderen präzise abtrennen. Man könnte sagen, vom Prinzip her wie Essen mit Messer und Gabel.“

Schnell, präzise, sicher und individuell

Auf Grundlage von Studien an Schweinen, ist sich die Forschergruppe um Prof. Meining sicher, dass Operationen auf diese Weise schneller, präziser und vor allem sicherer sind. Das Verletzungsrisiko für das umliegende Gewebe ist geringer als bei der herkömmlichen „Einarm“-Methode.

Ein weiterer Vorteil der 3D-Drucktechnologie ist die Tatsache, dass die Endoskopwerkzeuge individuell an den Patienten und dessen Körper bzw. an die zu operierende Stelle angepasst werden können. „Ich weiß nicht, ob der 3D-Druck unser Leben revolutionieren wird. Aber ich bin mir sicher, dass wir uns in den nächsten Jahren mit dieser Technologie auseinandersetzen müssen und sie mehr und mehr Einzug in die medizinische Praxis halten wird“, so Prof. Meining.

Professor Meining hat das Verfahren Ende Mai auf der Digestive Disease Week 2015 in Washington, USA vorgestellt. Dem weltweit größten Kongress für Ärzte und Forscher auf den Gebieten der Gastroenterologie, Hepatologie, Endoskopie und Magen-Darm-Chirurgie. Eine Studie an Patienten ist für Ende des Jahres geplant.

Gerne vermitteln wir Ihnen ein Gespräch. Bitte nehmen Sie Kontakt zu Janina Kohn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Ulm, unter der Rufnummer 0731 500 43046 auf.

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Janina Kohn idw - Informationsdienst Wissenschaft

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