KI ermöglicht sekundenschnelle Diagnose von Lungenverletzungen
Die Segmentierung von Lungen-CT-Bildern ist ein essenzieller Schritt in der Diagnostik schwerer Lungenverletzungen. Das herkömmliche Verfahren kann bis zu drei Stunden beanspruchen. Forschern der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) ist es nun gelungen, das Procedere in Sekunden zuverlässig durchzuführen.
Das Forscherteam der Data Science Research Group an der WHZ, angeführt von Prof. Mike Espig, hat in enger Zusammenarbeit mit Prof. Andreas Reske, Chefarzt am Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, einen innovativen Ansatz zur Diagnostik von Lungenverletzungen vorgestellt. Mittels modernster KI-Methoden wurde ein Algorithmus entwickelt, der die Segmentierung von Lungen-CT-Bildern in nur neun bis 14 Sekunden ermöglicht und dabei die erforderliche Präzision gewährleistet.
„Die künstliche Intelligenz arbeitet sehr zuverlässig. Sie versucht, die Fähigkeit des Arztes auf Grundlage von medizinischen Daten zu imitieren und so seinen Arbeitsalltag zu erleichtern. Sie ist, war und bleibt aber immer nur eine Verlängerung der Fähigkeiten des Menschen. Die finale Entscheidung über die Behandlung trifft immer der Arzt“, erklärt Prof. Mike Espig. „Die KI erlaubt uns, das anatomische Wissen, das man benötigt, um CT-Bilder zu segmentieren mit Erfahrungen und Informationen aus vorangegangenen Segmentierungen zu verbinden, was die Diagnostik enorm beschleunigt“, erklärt Prof. Andreas Reske.
Hintergrund
Die wissenschaftliche Arbeit wurde im Rahmen des „Saxony⁵“-Verbundprojekts realisiert. Verbundprojekte, insbesondere auf regionaler Ebene, sind von entscheidender Bedeutung, da sie das Zusammenführen von Expertise und Ressourcen verschiedener Institutionen ermöglichen und somit effizientere und zielgerichtete Lösungsansätze für spezifische Herausforderungen bieten. „Saxony⁵“ stellt ein Paradebeispiel dafür dar, indem es fünf sächsische Hochschulen – Hochschule Zittau/Görlitz, HTW Dresden, Hochschule Leipzig, WHZ und Hochschule Mittweida – vereint, um Lösungen für regionale wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragestellungen zu entwickeln.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. rer. nat. Mike Espig
Gründungsleiter der Data Science Research Group
Westsächsische Hochschule Zwickau
Tel.+49 375 536 2123 oder -1381
Mike.Espig@fh-zwickau.de
https://dsrg.fh-zwickau.de/
Weitere Informationen:
Zur weiterführenden Darstellung empfehlen wir ein Video über das Forschungsprojekt in deutscher Sprache:
Eine englischsprachige Version kann hier eingesehen werden:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium
… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…
Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl
Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…
Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer
Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…